Chemnitz - In den mysteriösen Fall der in Annaberg-Buchholz gefundenen Leichenteile kommt langsam Licht. Knapp drei Wochen nach dem Fund ist die Identität des Opfers geklärt. Es handelt sich um einen 69 Jahre alten Mann aus der Erzgebirgsstadt, teilten die Chemnitzer Staatsanwaltschaft und die Polizei am Donnerstag mit. Der Mann wurde bereits seit Ende Juli vermisst. Sein Torso konnte noch nicht gefunden werden. Der Mann hatte den Angaben zufolge allein gelebt und war als Einzelgänger bekannt. Die abgetrennten Gliedmaßen waren von Spaziergängern in Müllsäcken entdeckt worden, die am Rand der Stadt in einem Wäldchen nahe einer stillgelegten Bahnlinie lagen.
„Wir gehen ganz offensichtlich von einem Verbrechen aus“, sagte Oberstaatsanwalt Bernd Vogel. Es komme äußert selten vor, dass an natürlicher Todesursache gestorbenen Menschen Gliedmaßen abgetrennt werden. In diesem Fall sei die Leiche vermutlich deshalb zerstückelt worden, um die Identifizierung zu erschweren. Nach der DNA-Analyse stehe die Identität des Opfers zweifelsfrei fest. Unter anderem seien in der Wohnung des Mannes auch Blutspuren entdeckt worden, die ihm zugeordnet werden konnten.
Die Ermittlungen gingen mit Hochdruck weiter, betonten die Behörden. Hinweise aus der Bevölkerung hätten bisher nicht weitergeführt. Für Hinweise, die zur Aufklärung führen, hat die Polizei eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. (dpa)