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Ansturm auf Dresdner Wertstoffhöfe bleibt aus

Die Annahmestellen sind wieder geöffnet, doch nur wenige nutzen das Angebot. Das war vor der Schließung völlig anders.

Von Nora Domschke
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Auf dem Wertstoffhof an der Altonaer Straße in der Friedrichstadt war am Nachmittag nicht viel los.
Auf dem Wertstoffhof an der Altonaer Straße in der Friedrichstadt war am Nachmittag nicht viel los. ©  Christian Juppe

Dresden. Lange Autoschlangen, ungeduldige Männer, die endlich Sperrmüll oder Gartenabfälle entsorgen wollen - mit diesem Szenario hatte sicher nicht nur die Stadtverwaltung in Dresden gerechnet. Seit diesem Montag sind die städtischen Wertstoffhöfe nach einem Monat Zwangspause wieder geöffnet. Doch der befürchtete Ansturm blieb im Großteil der Annahmestellen offenbar aus. 

So war am Nachmittag weder im Wertstoffhof Reick noch in Friedrichstadt besonders viel los. Das könnte auch daran liegen, dass die Stadt strenge Regeln für die Entsorgung vor Ort aufgestellt hat. So werden etwa die Einfahrten auf das jeweilige Gelände kontrolliert, niemand darf das Auto beim Empfang oder in der Warteschlange verlassen, Kinder müssen generell im Fahrzeug sitzen bleiben. Nur eine Person darf den Müll dann entsorgen, wo bei Sicherheitsabstände einzuhalten und ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen sind. 

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In anderen sächsischen Städten hatten die Wertstoffhöfe schon in der vorletzten Woche Woche geöffnet, etwa in Leipzig. Dort musste am Dienstag vor Ostern sogar die Polizei einschreiten, weil die Warteschlangen den Verkehr ausgebremst hatten. Der Ansturm ließ erst nach Tagen nach. Ähnliche Bilder gab es in Dresden auch in der Zeit vor der Schließung der Wertstoffhöfe am 21. März. 

Dennoch hält sich das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft mit einer Prognose für die kommenden Tage zurück. "Aufgrund der Einmaligkeit der aktuellen Situation ist es nicht möglich, belastbare Vorhersagen zu treffen, wann die Mehrheit der Dresdnerinnen und Dresdner ihre Abfälle anliefern werden." Eine mittelfristige Tendenz lasse sich wahrscheinlich erst ab Mitte dieser Woche ableiten. 

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"Der Eindruck der ersten Stunden an diesem Montag ist positiv, die Wertstoffhofbetreiber waren optimal vorbereitet und die Anlieferer gingen sehr bewusst mit der Situation um." Nur vereinzelt sei es zu etwas längeren Wartezeiten als im Normalbetrieb gekommen. Dennoch rechnet das Amt mit einem stärkeren Andrang auf den Wertstoffhöfen in den nächsten Tagen. Auch, weil am Montag sehr viele Anfragen am Abfall-Info-Telefon eingegangen seien. "Somit gilt auch weiterhin die Bitte, erst die dringendsten Abfälle anzuliefern und nicht gleich die ersten Tage zu nutzen."

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