Bei der Papst-Wahl im März wünschen sich viele Italiener, dass wieder ein Landsmann auf den Stuhl Petri steigt. Allerdings könnte der Nachfolger Benedikts auch aus Afrika oder Lateinamerika kommen – viele sagen, es sei Zeit für einen Papst, der nicht aus Europa kommt.
Erzbischof Angelo Scola aus Mailand wird oft genannt. Der 71-Jährige ist ein Mann des interreligiösen Dialogs. Er steht dem scheidenden Papst Benedikt nahe, der ihn zum Erzbischof gemacht hatte.
Kardinal Gianfranco Ravasi (70) ist Präsident des päpstlichen Kulturrates. Er gilt wie der scheidende Papst als Intellektueller. Ravasi hat eine ganze Reihe von Büchern zu Bibelthemen veröffentlicht und schreibt für italienische Zeitungen.
Peter Erdö (60) aus Ungarn gilt als versierter Theologe konservativer Ausrichtung. Als Präsident der Europäischen Bischofskonferenz (seit 2006) ist er auch international gut vernetzt. Erdö steht für einen konservativen Katholizismus, den er angeblich behutsam modernisieren will.
Kardinal Francis Arinze ist im Vatikan hoch geachtet. Der erfahrene, lebenskluge Nigerianer diente schon Johannes Paul II. als Berater. Allerdings ist er schon 80.
Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson (64) aus Ghana gilt als volksnah und mediengewandt. Der selbstbewusste Kardinal, der neben fünf anderen Sprachen auch gut Deutsch spricht, ist als Leiter des vatikanischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit seit 2009 so etwas wie das soziale Gewissen der Kirche.
Dom Odilo Pedro Kardinal Scherer leitet in der brasilianischen Millionenmetropole São Paulo als Erzbischof die größte Diözese im zahlenmäßig größten katholischen Land der Welt. Der 63-Jährige ist Nachkomme deutscher Einwanderer.
Der Brasilianer João Kardinal Braz de Aviz (65) ist für klare Predigten bekannt. Der frühere Erzbischof der Hauptstadt Brasília prangerte mehr als einmal die Korruption in seinem Land an.
Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga aus Honduras ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der Kirche Lateinamerikas. Der 70-jährige Salesianer hat sich in seinem Land für die Rechte der Armen und gegen Korruption eingesetzt. (dpa)