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800 Jahre Löbau – Die Stadt am Berg feiert

Trotz Corona will Löbau am 24. Juni das 800-jährige Stadtjubiläum feiern.

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© Bild: Stadt Löbau

Das ist genau der Tag, an dem die Stadt erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die ursprünglich geplante Jubiläumswoche, die jetzt im Juni stattfinden sollte - mit Festumzug, Volksfest und Gästen aus der Partnerstadt kann leider in dieser Form nicht stattfinden. Die Festwoche ist schon vor Monaten wegen der Pandemie abgesagt worden. Die Beschränkungen ließen das Fest nicht zu. Verschoben ist aber nicht aufgehoben. Im Rathaus überlegt man, wie trotz Pandemie-Lage das Jubiläum auch in diesem Jahr noch begangen werden kann.

Am 24. Juni plant die evangelisch-lutherische Kirche auf dem Friedhof eine Andacht um 19 Uhr. Anschließend, also gegen 20 Uhr, wird es auf dem Altmarkt ein Salutschießen der Privilegierten Schützengesellschaft geben. Den Abschluss des Abends soll ein Höhenfeuerwerk bilden. Auch Kirchenmusikdirektor Christian Kühne wird mit seinem Ensemble, dem Collegium Canorum Lobaviense, und eventuell auch dem Posaunenchor die Löbauer musikalisch unterhalten. Gegen 20.30 Uhr wollen die Löbauer Stadträte in Erinnerung an das Jubiläum gemeinsam einen Baum pflanzen in der Grünanlage am Promenadenring. Es wird wahrscheinlich eine Eiche werden. Um sich das Warten auf das Feuerwerk am späten Abend etwas zu versüßen, laden zahlreiche Gaststätten in Löbau zum Verweilen ein.

Auch das Stadtmuseum bereitet sich auf das Jubiläum vor. Die Eröffnung einer neuen Dauerausstellung zur Stadtgeschichte wird ein Höhepunkt sein. Derzeit wird neben der ständigen Ausstellung auch die Sonderausstellung „Ankommen im Anker Kulturgut. Studenten planen für Löbaus alte Nudelei“ gezeigt. Hier können Besucher in die 118-jährige Geschichte der Teigwarenfabrik und die 800-jährige Geschichte der Stadt Löbau eintauchen. Modelle und Pläne veranschaulichen die Visionen vom „Anker Kulturgut“.

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© Bildquelle: Stadt Löbau
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Doch wie war das eigentlich damals vor 800 Jahren?

Als Bischof Bruno II. von Meißen Löbau am 24. Juni 1221 in einer Urkunde das erste Mal unter dem Namen Lubaw erwähnte, war der Ort natürlich schon existent. Der böhmische König Ottokar I. ließ ihn auf dem Plateau oberhalb der Talaue des heutigen Löbauer Wassers als Handels- bzw. Marktplatz errichten. Ein Schriftstück, das sich auf die Gründung des befestigen Platzes (Oppidum) bezieht, gibt es leider nicht. Gut möglich, dass er anno 1221 bereits 20 bis 30 Jahre alt war. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man ebenso davon ausgehen, dass im Oppidum Lubaw schon 1221 ein Kirchenbau stand. Zwar fand die St.-Nikolai-Kirche Löbau erst am 20. Dezember 1293 Erwähnung, doch was wäre ein königlicher Handelsort ohne göttliche Obhut gewesen? Deswegen, aber auch dank seiner günstigen Lage, können wir das damalige Lubaw getrost als gut frequentierten Markt ansehen.

Wie genau der Namen Lubaw zustande kam, ist genauso ungeklärt wie das exakte Gründungsdatum. Höchstwahrscheinlich leitet sich der Name aus dem slawischen Wörtern Lubo bzw. Luba ab, die für eine Burg oder einen befestigen Ort stehen. Somit ist der 24. Juni 1221 das einzig gesicherte überlieferte Datum für die Existenz der Stadt – und deshalb feiern wir genau an diesem Tag.

Wer die Stadt Löbau und seine Geschichte noch besser kennen lernen will, sollte sich unbedingt einer Stadtführung von Gästeführer Arnd Krenz anschließen. Auch so mancher Löbauer wird hier Neues und Geheimnisvolles über seine Heimatstadt erfahren.

Weitere Informationen zum Stadtfest finden Sie hier: www.löbau.de