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TU Dresden forscht an Mobilität der Zukunft: Wann kommt das selbstfahrende Auto?

Im Smart Mobility Lab der TUD wird zum automatisierten Fahren und Fliegen geforscht. Dafür entstehen in und bei Hoyerswerda einzigartige Möglichkeiten.

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Wie wird sie aussehen, die Mobilität der Zukunft? Dazu wird jetzt in der Lausitz geforscht.
Wie wird sie aussehen, die Mobilität der Zukunft? Dazu wird jetzt in der Lausitz geforscht. © Adobe Stock

Wer wäre nicht gerne smart mobil? Spätestens an der dritten roten Ampel im Stadtverkehr oder beim Warten auf den Bus, der auf dem Land nicht einmal im Stundentakt verkehrt, träumen der Pendler, die Touristin und die bewegte Familie schon einmal von individuellen und eben smarten Lösungen für den Weg von A nach B. Landwirte hoffen indes auf neue, smartvernetzte Wege, ihre Felder zu bestellen, und auch die Einsatzmöglichkeiten der Drohnen sind längst noch nicht ausgeschöpft.

Die gute Nachricht: Viele der gewünschten Lösungen gibt es bereits. Die nicht ganz so gute: Ein bisschen dauert es noch, bis sie soweit geprüft und erprobt sind, dass sie das Leben flächendeckend leichter machen können. Wie das in Sachen Mobilität aussehen könnte, wird auch in der Lausitz getestet.

Das Smart Mobility Lab der TU Dresden

In Hoyerswerda wächst derzeit ein kleiner eigener Campus, das Smart Mobility Lab der TU Dresden. Bis Ende 2026 soll es fertig sein. Beteiligt sind insgesamt fünf Professuren aus unterschiedlichen Fakultäten unter Federführung von Günther Prokop, Inhaber der Professur für Kraftfahrzeugtechnik an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“.

Insgesamt vier große Zukunftsthemen werden im Smart Mobility Lab erforscht. So geht es etwa beim „Tafas“-Projekt um die Sicherheit beim automatisierten Fliegen. Schon jetzt sind Drohnen in vielen Lebens- und Arbeitsbereichen im Einsatz. Unter welchen Bedingungen sie künftig noch stärker genutzt werden können, ist Thema auf dem Campus in Hoyerswerda. Hier wird unter dem Stichwort „Terecult“ auch getestet, wie Roboter bei der Rekultivierung kontaminierter Flächen eingesetzt werden. Und den „Farming Swarm Cobots“, einer vernetzten Feldschwarm-Technologie für autark arbeitende Landwirtschaftsmaschinen, sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso auf der Spur wie dem smarten Straßenverkehr der Zukunft. Auch dabei steht die Sicherheit ganz besonders im Fokus. Der Projektname „Sivas“, kurz für „Sicherheit des vernetzten und automatisierten Straßenverkehrs“, bringt es auf den Punkt.

Interdisziplinäre Forschung zum Fahren, Fliegen, Arbeiten

Eingebunden sind hier neben der Professur von Günther Prokop auch die Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik unter Leitung von Regine Gericke und die Partner FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Dresden/Radeberg sowie die Stadt Hoyerswerda. Gemeinsam wollen sie herausfinden, wie die nötige Sicherheit im vernetzten und zunehmend automatisierten Straßenverkehr geschaffen werden kann. Zwar gibt es schon jetzt moderne Fahrzeuge, die beim Steuern des Autos unterstützen und in Notfällen eigenständig Hilfe anfordern können. Vom selbstfahrenden Auto für den Alltag sind wir aber noch ein gutes Stück weit entfernt.

Die Forscherinnen und Forscher wollen in Hoyerswerda unter anderem an der Frage arbeiten, wie genau Sicherheit beim Fahren definiert sein muss. Das wiederum geht nur auf Basis vieler Daten, etwa den Bewegungsprofilen von Fahrzeugen, aber auch Fußgängern – kurzum, von allen, die am Straßenverkehr teilnehmen. Bis Ende des Jahres könnten in Hoyerswerda erste Systeme zur Verkehrsbeobachtung installiert werden, die die benötigten Daten liefern sollen.

Und auch die Region um Laubusch und Schwarzkollm ist Teil des neuen Forschungsprojektes. Denn hier entsteht eine Testhalle für einen besonders langgehegten Traum der Menschheit: das automatisierte Fahren und Fliegen. Herzstück wird ein einzigartiger Fahrsimulator, der in seinen Dimensionen von hundert mal hundert Metern weltweit einmalig ist, wie Günther Prokop bei der Vorstellung des Projektes erklärte. Eine Bewegungsplattform lässt den Simulator auf Rädern fahren – nach vorn, nach hinten, zur Seite und auch schon mal um die eigene Achse. Das gibt es so bisher nur im Smart Mobility Lab der TU Dresden in der Lausitz.

Fahren, Fliegen, Arbeiten – und das intelligent vernetzt und auf Basis neuester Daten – das ist das Kernthema, an dem hier anwendungsbezogen und interdisziplinär geforscht wird. Wer sich für das Projekt und all seine Möglichkeiten interessiert, soll schon bald Informationen aus erster Hand bekommen können – und das direkt vor Ort. Das City-Co-Creation Lab in der ehemaligen Gaststätte „Zum Wassermann“ in Hoyerswerda will Anlaufpunkt für interessierte Bürgerinnen und Bürger sein.

www.tu-dresden.de

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