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Die Bestattungsrituale im Islam

Wie läuft eine Bestattung im islamischen Glauben ab und welche festen Rituale gibt es?

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Rund um die Welt finden wir die unterschiedlichsten Trauerrituale und Arten mit dem Tod umzugehen. In vielen Ländern hat das Sterben einen viel stärkeren Anteil im gesellschaftlichen Umfeld als bei uns. Dabei sind die Bestattungsrituale (neben dem Dienst am Verstorbenen) in allen Weltgegenden darauf ausgelegt, die Trauerbewältigung für die Angehörigen zu erleichtern. Diese alten Traditionen haben sich über Jahrhunderte bewährt.

In unserer „Zeit der Beliebigkeit und Belanglosigkeit“ gewinnt man den Eindruck, dass eine Bestattungsunkultur um sich greift. Die Traditionen verlieren, gesellschaftlich unterstützt, an Einfluss.

Der Islam

Die Anhänger dieser religiösen Glaubensrichtung glauben daran, dass sie nach dem Tod zu ihrem Gott, Allah, zurückkehren, um vor seinem Angesicht Rechenschaft über ihr Leben und ihren Glauben abzulegen. Um dies zu ermöglichen, müssen sich die Angehörigen des Sterbenden an allerlei Regeln halten.

Sterbebegleitung

Liegt ein Muslim oder eine Muslima im Sterben, beten die umstehenden Gläubigen in arabischer Sprache das Glaubensbekenntnis, auch Schahada genannt sowie die Sure 36. Im Vers 12 heißt es dort: „Siehe, wir machen sie (die Toten) lebendig und wir schreiben auf, was sie zuvor taten, und ihre Spuren und alle Dinge haben wir aufgezählt in einem deutlichen Vorbild.“

Auch nach Versterben des Angehörigen wird das Gebet fortgeführt.

Totenwaschung

Unmittelbar nach Eintritt des Todes werden dem Toten die Augen geschlossen. Daraufhin verlassen die Angehörigen das Sterbezimmer, um Freunden und Verwandten den Tod bekannt zu geben. Ein Angehöriger verbleibt währenddessen im Sterbezimmer und legt den Leichnam auf den Rücken – Arme und Beine werden außerdem gestreckt. Wichtig ist, dass das Gesicht des Verstorbenen in Richtung Mekka gewandt ist. Auch die Füße sind der heiligen Stadt so zugewandt, als wolle sich der Verstorbene zum Gebet aufsetzen. Diese Haltung ist später auch für die Grablage wichtig.

Als nächstes erfolgt die Waschung des Leichnams. Nach der Waschung wird der Tote in Leinentücher gehüllt: beim Mann in drei, bei einer Frau in fünf, bei einem Kind in eines. Nun folgt die Salbung.

Einkleidung

Anschließend wird der Tote eingekleidet – entweder in das vorbereitete Totengewand, oder er wird unbekleidet in ein weißes Baumwolltuch gehüllt. Das Leichentuch darf weder aus Seide bestehen noch Goldstickerei aufweisen. Der Tote wird so verhüllt, dass nur noch die Körperumrisse unter dem Tuch zu erkennen sind. Im Tode vor Allah sind alle gleich.

Totengebet

Nach der abgeschlossenen Herrichtung des Verstorbenen für Allah beginnt das Totengebet. Dieses kann zu jeder Zeit, außer zum Aufgang und Untergang der Sonne, gesprochen werden.

Wer das Totengebet verrichtet, steht an der rechten Seite am Kopfende der Bahre und gibt zunächst seine Absicht bekannt. Die verschiedenen Glaubensrichtungen des Islam kennen unterschiedliche Wortlaute. Die Männer des Trauergefolges stellen sich in Richtung Mekka auf und vollziehen diese Gebete gegenüber dem fünfmaligen täglichen Pflichtgebet stehend mit.

Leichenzug

Beim Leichenzug wird der Tote aufgebahrt. Die Bahre wird dann auf den Schultern oder mit den Händen auf Kniehöhe getragen. Fortwährend wird die Schahada laut wiederholt.

Gottesdienst und Begräbnis

Aus Hygiene- und Glaubensgründen soll der Verstorbene innerhalb eines Tages begraben werden. In dieser Zeit geleitet der Todesengel, dem Glauben nach, die Seele des Verstorbenen zum Himmel, damit sie dort eine Art Zwischengericht erfahren kann und anschließend wieder in den Körper zurückkehrt.

Der Imam, der islamische Geistliche, spricht viermal aus der Sure 17 den Vers 111. Diese Sure erinnert an die Nachtreise Mohammeds von der Kaaba nach Jerusalem – an seine Himmelsreise. Die Rezitation wird durch das persönliche Gebet „O Gott, vergib ihm, sei ihm gnädig“ bzw. „O Gott, vergib ihr und sei ihr gnädig“ unterbrochen. Bei Kindern wird auf die Sündenvergebung verzichtet, da diese noch nicht für ihr Handeln verantwortlich gelten.

Nach einem kurzen Trauergottesdienst begleitet der Imam die Männer, die den Verstorbenen auf der Bahre tragen und diejenigen, die ihm das Geleit geben, zum Grab. Wird eine Frau zu Grabe getragen, nehmen an ihrem Begräbnis nur Männer teil.

Lesen Sie hier alles zum Thema der Bestattungsrituale im Christentum und Judentum.

Stöbern Sie hier für weitere Informationen und Geschichten des Städtischen Bestattungswesens Meißen.

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