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Die Hintergründe der Hexenverbrennung in Europa

Wie viele Menschen wurden insgesamt der Hexerei bezichtigt? Und was waren die Hintergründe? Lesen Sie hier von der Geschichte der Hexenverbrennung in Europa.

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Die Bedeutung von Hexen oder Ketzern hat sich über die Jahrhunderte immer wieder verändert. Auf der einen Seite wird die Hexe oder der Ketzer als eine durch und durch böse Person dargestellt. Auf der anderen Seite werden so Menschen bezeichnet, die sich durch besonderes Wissen oder bemerkenswerte Fähigkeiten auszeichnen. Heilige Frauen und Medizinmänner spielen auf allen Kontinenten eine Rolle.

Leider fand eine Verschiebung in der Wahrnehmung statt. Aus nützlichen Menschen mit einem anderen Wissenssystem wurden die ultimativ Bösen, was letztlich mit Verfolgung und der Hexenverbrennung endete. Das dadurch verlorengegangene Wissen konnte bis heute nicht ersetzt werden.

Hexenverbrennung in Europa: Die Hintergründe

Im Zuge der Christianisierung sahen sich die Missionare mit den keltischen, slawischen und germanischen Glaubensvorstellungen konfrontiert. Das Anbeten von Bäumen oder Steinen als Gottheiten und der Glaube an die Kraft der Zauberei waren den Missionaren vollkommen suspekt.

Diese Traditionen beeinflussten die Glaubenslehre der Kirche Christi nicht unwesentlich. So heißt es im Alten Testament (EX 22, 17): „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.“ Während der Regierungszeit von Karl dem Großen wurde damit begonnen, lateinische Kirchentexte ins Althochdeutsche zu übersetzen, um so die christliche Lehre im Volk verbreiten zu können. Dennoch gab es zu dieser Zeit keine Hexenverfolgungen. Karl der Große lehnte in einer Schrift aus dem Jahre 785 diese sogar explizit ab. Er war der Meinung, dass die Kirche mit der Verfolgung von Hexen auch die Existenz der heidnischen Götter und Dämonen anerkennen würde. Gäbe es sie nicht, müsste man die Hexerei ja auch nicht bekämpfen. Eine durchaus logische Denkweise, von der sich die christliche Kirche in den nächsten Jahrhunderten leider nicht beeinflussen ließ.

Erst mit dem Aufkommen der Inquisition im 13. Jahrhundert wurden erstmals Hexen zum Tode verurteilt. Die Kirche konzentrierte sich aber vorrangig auf die Hinrichtung von Ketzern, die zu diesem Zeitpunkt eine viel größere Gefahr darstellten. Den Höhepunkt erreichten die Hinrichtungen erst in der Frühen Neuzeit, also etwa von 1560 bis 1630. Auf der Grundlage des 1487 erschienenen Werkes „Der Hexenhammer“ wurde eine Art gesamteuropäische Hysterie entfacht.

Dieses Werk des gescheiterten Inquisitors Heinrich Kramer spiegelt seine Vorstellungen von Hexen wider und schlägt Foltermethoden sowie Bestrafungen vor. Die meisten Hexenverbrennungen fanden während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges statt (1618 - 1648). Die Bevölkerung war gebeutelt von Seuchen, verwüsteten Feldern und zerstörten Häusern. Zusätzliche Missernten während der sogenannten Kleinen Eiszeit forderten noch mehr Tote. Man benötigte einen Sündenbock für diese Zustände und machte die Hexen dafür verantwortlich.

Aber auch aus wirtschaftlicher Sicht hat sich eine Verurteilung gelohnt: Die Einäscherung von 11 Hexen brachte laut einem Protokoll aus dem 17. Jahrhundert 425 Reichstaler ein. Davon bekamen allein die Gerichtsschöffen 18 Taler und 6 Groschen. Ein gutes Motiv also, das nicht selten zu Anklagen führte.

Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass während dieser Zeit etwa 40.000 bis 60.000 Menschen in ganz Europa der Hexerei bezichtigt und hingerichtet wurden. Insgesamt geht man davon aus, dass etwa drei Millionen Menschen einen derartigen Hexenprozess durchleiden mussten. Damit stellt die Hexenverfolgung eine nicht kriegsbedingte Massentötung dar. Die Hinrichtungen von Hexen lassen sich also nicht nur auf die Kirche Christi zurückführen, auch wenn diese den Grundstein für die massenhaften Hinrichtungen legte. Sie waren vielmehr ein Ausdruck von weit verbreiteten Ängsten und Hysterien, die zu dieser Zeit auch aufgrund äußerer Einflüsse existierten.

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