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Die Bestattungsrituale im Christentum

Wie läuft eine Bestattung im katholischen und evangelischen Glauben ab und welche festen Rituale gibt es?

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Rund um die Welt findet man die unterschiedlichsten Trauerrituale und Arten mit dem Tod umzugehen. In vielen Ländern hat das Sterben einen viel stärkeren Anteil im gesellschaftlichen Umfeld als bei uns.

Dabei sind die Bestattungsrituale (neben dem Dienst am Verstorbenen) in allen Weltgegenden darauf ausgelegt, die Trauerbewältigung für die Angehörigen zu erleichtern. Diese alten Traditionen haben sich über Jahrhunderte bewährt.

In unserer „Zeit der Beliebigkeit und Belanglosigkeit“ gewinnt man den Eindruck, dass eine Bestattungsunkultur um sich greift. Die Traditionen verlieren, gesellschaftlich unterstützt, an Einfluss. Die trauernden Menschen werden letztlich orientierungslos auf sich alleingestellt zurückgelassen.

Das Christentum

Im Christentum glaubt man an das ewige Leben und an die leibliche Auferstehung nach dem Tod. So werden Angehörige christlicher Religionsgemeinschaften nach ihrem Tod üblicherweise auf Friedhöfen im Rahmen einer kirchlichen Bestattung beigesetzt. Die klassische Form der Bestattung ist die Erdbestattung, denn die Auferstehung setzt voraus, dass der Körper als Ganzes beigesetzt wird. Deshalb galt die Feuerbestattung lange als Sünde. Doch auch die Feuerbestattung gibt es inzwischen immer häufiger. Auf anonyme Bestattungen wird aufgrund des Glaubens weitgehend verzichtet.

Die kirchliche Bestattung erfolgt in drei Teilen: die Verabschiedung bzw. Aussegnung im Sterbehaus, der Gottesdienst in der Kirche oder Kapelle und die Beisetzung am Grab.

Aussegnung - Verabschiedung

Die Verabschiedung (katholisch) oder die Aussegnung (evangelisch) stellt einen kurzen Gebetsgottesdienst im Sterbehaus dar. Dieser wird zum Beispiel von einem Geistlichen, einem Gemeindemitglied oder einem Angehörigen geleitet. In Krankenhäusern, Heimen und Hospizen gibt es speziell dafür einen Abschiedsraum, in dem die Aufbahrung des Verstorbenen möglich ist. Nach der Verabschiedung bzw. Aussegnung wird der Verstorbene durch den Bestatter in eine Kühleinrichtung überführt. Heute findet der Gebetsgottesdienst im Sterbehaus nur noch selten statt. Meist wird die Verabschiedung bzw. Aussegnung mit der Trauerfeier verbunden.

Trauergottesdienst in der Kirche oder Kapelle

Beim Trauergottesdienst erfolgt die öffentliche und feierliche Abschiednahme des Verstorbenen in der Kirche oder in der Kapelle. Heutzutage findet die Feier gleichermaßen am geöffneten bzw. geschlossenen Sarg oder an der Urne statt. Die Zeremonie bei der katholischen Bestattung ist an die Tradition gebunden und folgt deshalb noch festen Ritualen. Die Zeremonie wird dabei von einem Priester oder Diakon geleitet. Die Trauergemeinde gedenkt des Todes und der Auferstehung des Herrn und dankt für die Erlösung und Hoffnung auf das ewige Leben. Nach der Eröffnung mit Musik besprengt der Geistliche den Sarg mit Weihwasser und trägt anschließend Bibelzitate, Gebete, Erlösungsbitten und Lieder in einer festen Reihenfolge vor. Danach verlässt die Trauergemeinde die Kirche oder Kapelle und es erfolgt die Prozession zum Grab, auch Leichenzug genannt.

Die Zeremonie bei der evangelischen Bestattung folgt keinen festen Ritualen. So ist es der Trauergemeinde möglich, den Ablauf mitzugestalten bzw. zu beeinflussen. Dennoch führt der Pfarrer durch die Zeremonie. Nach dem eröffnenden Glockengeläute folgen üblicherweise die Begrüßung, ein Lied, ein Psalm sowie die Verkündung mit Schriftlesung und Schriftwort. Die Trauergemeinde antwortet darauf mit dem Glaubensbekenntnis und dem Dank. Danach verlässt die Trauergemeinde unter Glockengeläut die Kirche oder Kapelle und geht hinter dem Sarg oder der Urne zum vorbereiteten Grab.

Die Beisetzung

Am Grab spricht der Pfarrer oder Priester ein paar Dankes- und Geleitworte, bevor der Sarg oder die Urne in das Grab hinabgelassen wird. Dabei wird mit der liturgischen Formel „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“ dreimal ein wenig Sand oder Erde auf den Sarg oder die Urne geworfen. Außerdem wird das Vaterunser gemeinsam gebetet. Anschließend können sich auch die Trauergäste einzeln vom Verstorbenen verabschieden, indem Sie Erde oder eine einzelne Blumen in das Grab werfen.

Feiertage für das Gedenken an die Toten

Schon im antiken Christentum gab es jährliche Gedenktage für die Verstorbenen. So gibt es auch heute in Deutschland noch feste Tage, an denen der Verstorbenen feierlich gedacht wird. Allerheiligen am 1. November ist in katholisch geprägten Bundesländern sogar ein gesetzlicher Feiertag. Der Totengedenktag der evangelischen Kirche ist der Totensonntag, der im frühen 19. Jahrhundert von König Friedrich Wilhelm III. ins Leben gerufen wurde. An diesem Tag schmücken viele Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. Viele Gemeinden laden Angehörige von Verstorbenen des letzten Kirchenjahres zu Gottesdiensten am Totensonntag ein. Dort wird den Verstorbenen noch einmal gedacht und es werden Kerzen für sie angezündet.

Lesen Sie hier alles zum Thema der Bestattungsrituale im Judentum.

Stöbern Sie hier für weitere Informationen und Geschichten des Städtischen Bestattungswesens Meißen.

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