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Bestattungskultur: Das wurde den Menschen früher mit ins Grab gelegt

Welche Grabbeigaben gab es vom Mittelalter bis in die Neuzeit? Das Städtische Bestattungswesen Meißen öffnet das Tor zur Vergangenheit.

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Im Mittelalter – in Europa ca. ab dem 7. bis 15. Jahrhundert – wurden den Verstorbenen weniger Statusobjekte, sondern eher wichtige Teile der eigenen Habe mit ins Grab gegeben. Kleidung gehörte bei Frauen vielmals dazu, von der meist nur Metallbestandteile, wie Gewandnadeln (Fibeln), Schnallen oder Wadenbinden erhalten blieben. Auch mit Schmuck, also etwa Ringen, Ohrsteckern und Perlenketten sowie Kästchen und Spinnwirteln wurden Frauen ausgestattet.

Männern legte man oft Waffen, Werkzeuge und auch Kleidung mit ins Grab. Utensilien der Körperpflege, wie Kämme, Waschschüsseln und Keramikgefäße, waren bei beiden Geschlechtern vorzufinden.

In einigen alemannischen Grabfeldern (heute Süddeutschland, Deutschschweiz und Liechtenstein) waren durch günstige Überlieferungsbedingungen sogar Holzobjekte erhalten geblieben. Neben Särgen gehörten auch Kerzenleuchter, Schalen, Eimer, Truhen und Leiern (gezupftes Saiteninstrument) dazu.

Mit der Christianisierung – in Europa ab ca. 4. Jahrhundert – wurden Grabbeigaben bei den Anhängern dieses Glaubens zunehmend unüblich. Meist nur noch in Klerikergräbern (Gräber des vornehmlich christlichen Priestertums) konnten Würdezeichen und miniaturisierte Gegenstände für das Abhalten einer Messe gefunden werden. Bischöfen legte man in der Regel Ringe, Bischofsstäbe, Kelche und Patene mit ins Grab.

Ab der Neuzeit – in Europa ca. ab der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert bis Ende des 19. Jahrhunderts – bis in die Moderne – in Europa ab ca. 20. Jahrhundert – wurden Grabbeigaben eher zur Seltenheit. Lediglich die Gräber von Adligen statteten die Hinterbliebenen noch mit Beigaben aus. Auch die Bedeutung der übrig gebliebenen Grabbeigaben unterlag einem Wechsel.

Fungierten Grabbeigaben in früheren Epochen vordergründig als Statussymbole, so haben sie heute eher ideellen Wert. Briefe mit persönlichen Widmungen, Musik-CDs der Lieblingsband oder auch der geliebte Wanderstock werden heutzutage des Öfteren mit in den Sarg oder die Urne gegeben. Die Geschichte zeigt, dass Grabbeigaben seit jeher genutzt werden, um Verstorbenen etwas mit auf ihre letzte Reise zu geben. Der Vielfältigkeit und Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Lesen Sie hier Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4 zur Bestattungskultur.

Stöbern Sie hier für weitere Informationen und Geschichten des Städtischen Bestattungswesens Meißen.

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120 Seiten, 20. geänderte Auflage
120 Seiten, 20. geänderte Auflage © Autoren: Jörg Schaldach, Kristina Ruppert

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