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Dynamo will nicht brav sein

Obwohl es beim Termin fürs Mannschaftsfoto diesmal eher unspektakulär zuging, wollen die Schwarz-Gelben Liga 2 mit mutigem Spiel rocken.

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Großer Jubel zum Saisonende 2020/21! Jetzt startet Dynamo mit Leidenschaft in die 2.Liga.
Großer Jubel zum Saisonende 2020/21! Jetzt startet Dynamo mit Leidenschaft in die 2.Liga. © Steffen Manig

Diesmal waren sie brav. Beim Termin fürs obligatorische Mannschaftsfoto vorm Saisonstart hatten die Dynamo-Kicker diesmal keinen der in den vergangenen Jahren stets unter größter Geheimhaltungsstufe vorbereiteten Späße für die Presse-Fotografen auf Lager, die nach den Corona-Einschränkungen des Vorjahrs wieder selbst die Fotos schießen konnten. Keine coolen Sonnenbrillen, keine Blicke in alle möglichen Richtungen oder Gesten. Und doch, brav wollen die Dynamos aber so ganz und gar nicht sein, wenn es am Sonnabend endlich wieder losgeht: Dynamo ist zurück in der zweiten Liga! Und gleich im ersten Heimspiel gegen Ingolstadt, bekanntlich Mitaufsteiger der vergangenen Drittliga-Spielzeit, sollen die ersten der notwendigen Punkte für den Klassenerhalt im deutschen Fußball-Unterhaus eingefahren werden.

Und damit die anstehende Saison in der durchaus namhaft besetzten und damit wohl tatsächlich stärksten zweiten Liga aller Zeiten tatsächlich eine erfolgreiche wird, laufen die Schwarz-Gelben nicht nur in neuen Trikots auf – seit diesem Spieljahr rüstet das englische Traditionsunternehmen Umbro die Dynamos aus –, sondern es wurde auch neues Personal verpflichtet. Neben dem aufstrebenden Torwart Anton Mitryushkin zum Beispiel auch den mit England-Erfahrungen an die Elbe gekommenen Abwehr-Haudegen Michael Sollbauer. Sportdirektor Ralf Becker und Trainer Alexander Schmidt setzen dabei auch in Liga zwei auf die erfolgreiche Mischung aus hungrigen Talenten aus Bundesliga-Vereinen – wie Stürmer Jong-min Seo oder den aus Stuttgart kommenden Abwehrmann Antonis Aidonis – und Erfahrung. Sowie natürlich Kicker aus dem eigenen Nachwuchs – denn Dynamo versteht sich bekanntlich als Ausbildungsverein. Und das durchaus erfolgreich wie die Beispiele Ransford-Yeboah Königsdörffer im Angriff oder Kevin Ehlers in der Abwehr zeigen, die sich längst in der ersten Mannschaft etabliert haben und hier zu echten Säulen zählen.

Kein Verstecken, sondern mutig nach vorn

Und brav soll im Übrigen auch die Spielweise nicht sein, mit der Trainer Alexander Schmidt die zweite Liga aufmischen will. So wie schon in den letzten beherzten Drittliga-Partien unter ihm – die den zwischenzeitlich ins Wanken geratenen Aufstieg doch noch möglich gemacht hatten – soll es durchaus mutig nach vorn gehen. Und das dürfte selbstverständlich auch die Zuschauer freuen, die endlich wieder ins Stadion dürfen. Zumindest erstmal 10.000 zum Saisonstart am Sonnabend. Hoffentlich werden es Schritt für Schritt wieder mehr, wenn es die Corona-Zahlen zulassen. Denn Dresdens Rudolf-Harbig-Stadion zählt bekanntlich zu den lautesten Stadien des Landes, wenn die leidenschaftlichen Dynamo-Fans hier ihr Team kraftvoll nach vorn peitschen. Schon im vergangenen Jahr hatten viele der neuen Kicker nicht ohne Grund erklärt, auch wegen der positiv verrückten Dynamofans ihre Unterschrift unters schwarzgelbe Arbeitspapier gesetzt zu haben. Spüren konnten sie diese ganz besondere Atmosphäre allerdings nur beim Auftakt im erfolgreichen DFB-Pokal-Kracher gegen Hamburg, dann durften nur noch gut Tausend Zuschauer ins Stadion und kurz darauf gar keine Fans mehr …

Das Gefühl der schwarzgelben Fanwand im legendären K-Block soll nun zurückkehren; und dann können die Fans wieder ein wichtiger Punkt im Punktekampf werden. Wenn es gegen Teams wie Schalke, den HSV, Werder Bremen geht – und natürlich bei den Ost-Hits mit Aue und Hansa Rostock. Nein, allzu brav dürfen die Kicker da wirklich nicht sein …