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Koala-Nachwuchs im Zoo Dresden?

Das Dresdner Weibchen Sydney fühlt sich in Duisburg sehr wohl und hat sich zum zweiten Mal mit dem erfahrenen Zuchtmännchen Irwin gepaart.

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Koalaweibchen Sydney weilt derweil auf „Hochzeitsreise“ im Zoo Duisburg
Koalaweibchen Sydney weilt derweil auf „Hochzeitsreise“ im Zoo Duisburg © Foto: Zoo Duisburg/ M. Chindemi

Sydneys „Hochzeitsreise“ ins Ruhrgebiet wird verlängert: Nachdem die erste Paarung des Dresdner Koalaweibchens mit dem Duisburger Zuchtmännchen Irwin nicht die erhofften Folgen hatte, haben sich die Fachleute beider Zoos auf einen erneuten Versuch geeinigt. „Mitte Januar war Sydney wieder in Hitze“, berichtet Revierleiter Olaf Lohnitz, der in regelmäßigem Kontakt zum Duisburger Koala-Pfleger Mario Chindemi steht. „Sie verhält sich dann ganz anders als sonst, wirkt aufgeregt, läuft viel herum und stößt Rufe aus.“

Beim Zusammentreffen mit dem erfahrenen, deutlich größeren Männchen habe Sydney die Initiative ergriffen und die Paarung nachdrücklich eingefordert. „Danach verlieren die Weibchen allerdings schlagartig das Interesse am Partner“, sagt Dr. Wolfgang Ludwig, Zoologischer Leiter im Zoo Dresden. „In der Natur vertreiben sie ihn aus ihrem Revier, weil die Nahrung sonst nicht reichen könnte.“ Dieses Problem hat Sydney in Duisburg natürlich nicht: Doch sie lebt nun wieder von Irwin getrennt und hat nur noch Kontakt zu Weibchen und Jungtieren.

Sydney übt sich schon mal in der Mutterrolle – wie hier mit Jungtier von Gooni in Duisburg.
Sydney übt sich schon mal in der Mutterrolle – wie hier mit Jungtier von Gooni in Duisburg. © Foto: Zoo Duisburg/ M. Chindemi

Tage werden gezählt

In Dresden zählen Pfleger und Zooleitung derweil die Tage und drücken die Daumen, dass es diesmal geklappt hat. Ein Koala-Baby wird schon einen reichlichen Monat nach der Zeugung geboren und krabbelt als zwei Zentimeter langer Winzling in den Beutel der Mutter. Dort saugt es sich dauerhaft an der Zitze fest – laut Ludwig wachsen diese und das Mäulchen des Jungtiers förmlich zusammen. „Um diesen Prozess gegebenenfalls nicht zu stören, warten die Duisburger weitere zwei Wochen, ehe sie im Beutel nachschauen.“

Die Reise von Sydney, die seit 2019 in Dresden lebt, hat eine längere Vorgeschichte. Denn zunächst sah es so aus, als hätte im hiesigen Zoo nur noch ein Weibchen für eine erfolgreiche Zucht gefehlt. „Die Bedingungen im Prof. Brandes-Haus sind gut“, sagt Revierleiter Lohnitz. „Und mit den beiden Männchen Mullaya und Iraga standen zwei potenzielle Partner zur Verfügung.“ Doch trotz mehrerer Deckakte seitens Mullaya wurde Sydney in den vergangenen zwei Jahren nicht trächtig. Im März 2021 starb auch noch Iraga, sodass der Zoo Dresden beim Zuchtbuchführer nach einem weiteren Tier anfragte.

Seit Ende November

Der unterbreitete jedoch das Angebot, Sydney für einen Zuchtversuch nach Duisburg zu bringen. „Damit leisten wir auch ein bisschen Pionierarbeit“, sagt Wolfgang Ludwig. „Bisher wurde in Europa noch kein Zuchtweibchen auf eine solche Reise geschickt.“ Die Dresdner Tierärzte hatten aber keine Bedenken, und so machte sich Olaf Lohnitz Ende November mit seinem Schützling auf den Weg. „Für ein reiferes Männchen wie den zwölfjährigen Irwin hätte ein Transport deutlich mehr Stress bedeutet, weil es viel revierfixierter ist als ein Weibchen.“

Sydney überwand in Duisburg schnell ihre anfängliche Scheu und war noch während Lohnitz’ Anwesenheit zur ersten Paarung mit Irwin bereit. Inzwischen, so wird aus dem Ruhrgebiet berichtet, fühlt sich das Dresdner Weibchen sehr wohl und profitiert vom Umgang mit den weiblichen Artgenossen und deren Nachwuchs. Ein Foto zeigt sie sogar mit einem Jungtier am Körper – ganz so, wie es sich der Zoo Dresden bald mit einem eigenen Koala-Baby erhofft.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

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