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Industriekultur erleben

Hören Sie Geschichten darüber, wie die Industrie das Leben der Menschen in der Oberlausitz veränderte und prägte.

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Technisches Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf
Technisches Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf © Bild:Tobias Ritz

Die Oberlausitz ist eine ländlich geprägte Region. Aber nicht nur das bäuerliche Leben hat die Siedlungen und Landschaften hier in den vergangenen Jahrhunderten geformt. Im 19. Jahrhundert haben ganze Industriezweige, wie der Maschinenbau und die Textilindustrie, in den Dörfern und Städten zwischen Dresden und Görlitz Fuß gefasst. Und sie haben Spuren hinterlassen. In der Landschaft, an den Gebäuden und in der Lebensweise der Menschen.

Eine Audio-App führt Sie entlang der Industriekulturroute, die diesen Spuren folgt. An ausgewählten Stationen werden in Bischofswerda, Großröhrsdorf und Pulsnitz sowie in Demitz-Thumitz, Kirschau und Obergurig Geschichten darüber erzählt, wie die Industrie das Leben der Menschen in den vergangenen Jahrhunderten in der Oberlausitz veränderte und prägte. Sie erfahren etwas über wirtschaftliche Blütezeiten und Krisen, über Steinmetze, Weber und Maschinenbauer, über technische Innovationen und das Improvisationstalent der Mitarbeiter der volkseigenen Betriebe der DDR. Es warten spannende Informationen und lustige Anekdoten auf an folgende Stationen auf Sie:

Pulsnitz – Ort vieler Traditionen

Der Pulsnitzer Blaudruck
Der Pulsnitzer Blaudruck © Bild: Westlausitz e.V.
Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz
Pfefferkuchenmuseum Pulsnitz © Bild: Westlausitz e.V.

Pulsnitz ist überregional für seine Pfefferkuchen bekannt. Bereits 1558 erhielten die Pulsnitzer Bäcker das Recht, Pfefferkuchen zu backen. Seitdem erfreut sich das leckere Gebäck nicht nur in der Weihnachtszeit und nicht nur deutschlandweit großer Beliebtheit, einige Päckchen landen sogar in Übersee. Manch ein Pfefferküchler nutzte frühzeitig moderne Maschinen, um der enormen Nachfrage Herr zu werden. Darüber hinaus beheimatet Pulsnitz ein weiteres traditionelles Handwerk, das sogar immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO ist – der Blaudruck. Bis heute zeigt die wohl älteste noch produzierende Blaudruckwerkstatt in Deutschland den originalen Blaudruck in seiner ursprünglichen Form.

Großröhrsdorf - Geschichte einer Stadt

Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf
Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf © Bild: Lutz Weidler
Webschützen und Schuss-Spulen eines mechanischen Webstuhls
Webschützen und Schuss-Spulen eines mechanischen Webstuhls © Bild: Lutz Weidler

Die Stadt Großröhrsdorf war im 19. und 20. Jahrhundert eines der Zentren der Bandweberei in Deutschland. Wussten Sie, dass Mitte des 19 Jahrhunderts etwa 70 Prozent der Einwohner von Großröhrsdorf und Umgebung an der Produktion von Bändern und Gurten beteiligt waren? Damit war der industrielle Zweig der Bandweberei maßgeblich für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt und der gesamten Region verantwortlich. Einige der Industriellen hatten dabei nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg im Blick, sondern übernahmen auch soziale und gesellschaftliche Verantwortung.

Bischofswerda – wirtschaftliches Zentrum am Tor zur Oberlausitz

Carl Lohse Galerie Bischofswerda
Carl Lohse Galerie Bischofswerda © Bild: Westlausitz e.V.
Ehemalige Werkhallen des VEB Fortschritt Landmaschinen Mähdreschwerk Bischofswerda
Ehemalige Werkhallen des VEB Fortschritt Landmaschinen Mähdreschwerk Bischofswerda © Bild: Westlausitz e.V.

Neben dem „Fortschritt Mähdrescherwerk“ mit mehr als 3.000 Beschäftigten gab es in Bischofswerda auch ein großes Glaswerk und Tuchfabriken wie z.B. F.G. Hermann & Sohn und den noch bis 2012 produzierenden ehemaligen volkseigenen Betrieb (VEB) Herrenmode. Sämtliche Industriezweige und deren Industrielle prägten die Stadt nachhaltig und tun dies bis heute. Die Bilder des Malers und Expressionisten Carl Lohse, von dem ausgewählte Werke in der Carl-Lohse-Galerie in Bischofswerda ausgestellt sind, zeigen das damalige Leben der Arbeiter, die Schwere der Arbeit, aber auch den tristen Alltag in den großen Fabriken der Unternehmer.

© Bild: Westlausitz e.V.

Informationen zur Route sowie den drei weiteren Stationen finden Sie unter www.industriekultur-oberlausitz.de ©

Die App „Industriekultur der Region“ steht im Google Playstore und bei iTunes kostenfrei zum Download zur Verfügung.

© Bild: Westlausitz e.V.