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Leben mit ITP – den Alltag bestmöglich meistern

Immunthrombozytopenie – kurz ITP – ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem gezielt die Blutplättchen abbaut.

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Rote Blutblättchen
Rote Blutblättchen © Arek Socha Schweden via pixabay

So sollte es eigentlich laufen

Normalerweise ist das Immunsystem für die Bekämpfung von Viren und Erregern zuständig. Denn die körperfremden Eindringlinge könnten Schaden anrichten und Krankheiten verursachen.

Bei der ITP wendet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen die eigenen Blutplättchen. Diese sind zusammen mit den roten und weißen Blutkörperchen ein wichtiger Blutbestandteil und sorgen für die Blutgerinnung.

Zumeist kein Auslöser bekannt

In 80 % der Fälle entsteht diese Krankheit ohne erkennbare Ursache und fortan hemmt das Immunsystem die Produktion der Blutplättchen, baut sie vorschnell ab und erzeugt so einen Mangel. Diese primäre Immunthrombozytopenie liegt vor, wenn keine andere Krankheit besteht, die den Blutplättchenmangel hervorrufen könnte.

Die anderen 20 % zählen zur sekundären ITP: Eine vorhergehende Krankheit kann als Auslöser ausgemacht werden, darunter häufig Autoimmunleiden wie rheumatoide Arthritis und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sowie Virusinfektionen.1 Ebenso kommen Impfungen als auslösende Faktoren infrage.

Kann die ITP ausheilen?

So spontan sie mitunter auftreten, so überraschend können sich die Symptome einer ITP auch wieder verlieren. Unter den ITP-Fällen von Kindern und Jugendlichen heilen die meisten nach ca. einem Jahr von allein aus.

Ereilt die Krankheit Erwachsene, so sind diese im Schnitt 55–60 Jahre alt. Unter dieser Altersmarke sind es mehr Frauen, darüber mehr Männer, die eine Diagnose bekommen. Insgesamt erkranken mehr Personen des weiblichen Geschlechts an ITP.

Heute gibt es in Deutschland ca. 16 000 Menschen, die mit der chronischen Form der Immunthrombozytopenie leben.

Wie zeigt sich die ITP?

Die physischen Symptome der Immunthrombozytopenie werden durch die verzögerte Blutgerinnung hervorgerufen, für die die Blutplättchen zuständig sind3:

  • erhöhte Blutungsneigung, z. B. an der Nasen- oder Mundschleimhaut
  • starkes und langes Bluten auch bei kleinen Verletzungen
  • Bildung von punktförmigen Einblutungen unter der Haut (Petechien), besonders an Beinen, Rumpf, Armen und Rachen
  • Starke Menstruationsblutung oder urogenitale Blutungen (im Stuhl oder Urin)

Da die Thrombozyten auch an bestimmten Immunprozessen beteiligt sind, kann es außerdem zu einem höheren Infektrisiko kommen. Auch wird oft eine teils starke körperliche Leistungseinschränkung und Erschöpfung (Fatigue) beobachtet. Ergänzen Schlaflosigkeit oder Konzentrationsprobleme die Symptome, leidet die Lebensqualität.

Doch das muss nicht sein. Eine erkannte ITP lässt sich in der Regel gut medizinisch behandeln.

Wenn Sie noch Genaueres über die ITP-Beschwerden wissen möchten, werden Sie hier über die Symptome aufgeklärt.

Gut leben mit ITP – so gelingt es

Betroffene können in verschiedenen Lebensbereichen Maßnahmen ergreifen, um den Alltag mit der Erkrankung zu bestreiten.

Kinder und Jugendliche

Bei jungen Menschen ist es wichtig, dass das betreuende Personal über die Krankheit Bescheid weiß, um einerseits Tätigkeiten mit hohem Verletzungsrisiko zu meiden und andererseits richtig zu handeln, sollte es doch zu einer blutenden Wunde kommen.

Sport mit ITP?

Auch ITP-Betroffene dürfen und sollen Sport treiben. Körperliche Bewegung hält fit und gesund und kann sogar viele Krankheitsverläufe positiv beeinflussen. Mit Immunthrombozytopenie ist allerdings darauf zu achten, möglichst verletzungsarme Sportarten zu wählen: Jogging, Wandern, Radfahren oder Schwimmen sollten Rugby, Hockey, Ski-Slalom oder Boxen vorgezogen werden.

Auf die richtige Ernährung achten

„Du bist, was du isst.“, heißt es im Volksmund. Darin steckt viel Wahres. Eine vollwertige Ernährungsweise versorgt den Körper mit Energie ohne schlechte Fette oder zu viel Zucker. Die DGE empfiehlt diese Diät der Allgemeinbevölkerung. Sie ist in diesen 10 Regeln zusammengefasst. Der Fokus liegt hier auf frischer, abwechslungsreicher, vitamin- und ballaststoffhaltiger Kost.

Was ist beim Arztbesuch zu beachten?

Das behandelnde medizinische Personal sollte in jedem Fall über die ITP informiert sein, damit die Betroffenen optimal versorgt werden können. Gerade im Zahnarztstuhl spielt die erhöhte Blutungsneigung eine wichtige Rolle.