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Praktische Erfahrungen sammeln

Wer bei Matthias Grahl in der gleichnamigen Metallbau-Firma als Lehrling anfängt, weiß in der Regel, worauf er sich einlässt.

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Matthias Grahl leitet die gleichnamige Metallbau-Firma in Wachau. Für den Geschäftsführer ist es wichtig, jungen Menschen möglichst früh einen Einblick in den Betriebsalltag zu geben.
Matthias Grahl leitet die gleichnamige Metallbau-Firma in Wachau. Für den Geschäftsführer ist es wichtig, jungen Menschen möglichst früh einen Einblick in den Betriebsalltag zu geben. © Foto: Willem gr. Darrelmann

Mal auf dem Stapler sitzen und einen Hub machen, mal mit dem Schweißgerät eine Naht ziehen: Bei Metallbau Grahl in Wachau gehören solche Dinge schon im Praktikum ganz selbstverständlich mit dazu. „Es ist uns wichtig, dass die jungen Leute Praxisluft schnuppern und einen Einblick in die Abläufe eines Betriebes gewinnen können“, sagt Geschäftsführer Matthias Grahl. Daher bietet er in seiner Firma regelmäßig Praktikumsplätze an, zum einen für das 14-tägige Schülerpraktikum in der neunten Klasse, zum anderen für Studenten. Aber auch Ferienarbeit ist in Wachau möglich.

Beide Seiten lernen sich kennen

„Für Schüler ist es eine lehrreiche Erfahrung, haben wir gemerkt. Natürlich bringen sie kaum Vorkenntnisse mit, auf denen man aufbauen könnte. Aber sie lernen den Unterschied zwischen Schule und Betrieb kennen“, sagt Grahl. „Wie es zum Beispiel ist, pünktlich auf der Arbeit erscheinen und acht Stunden am Tag durchhalten zu müssen.“ Doch auch das Betriebsklima und die Zusammenarbeit mit den Kollegen sind für den Metallbauer wichtige Aspekte. Wie zelebriert man Pausen? Wie wird man von seinen Kollegen mit eingebunden? „Am Ende möchten wir natürlich auch zeigen, dass Arbeit Spaß machen kann, das ist uns ganz wichtig“, verdeutlicht der Geschäftsführer. Den Vorteil eines Schülerpraktikums sieht Matthias Grahl darin, dass sich beide Seiten schon mal kennenlernen. Stimmt die Chemie? Ist das was für mich? „Da merken wir schnell, ob jemand zwei linke Hände hat oder nicht. Von manchen hört man danach nie wieder etwas, bei anderen haben wir das Interesse für den Metallbau geweckt“, so Grahl.„Studenten bringen in der Regel breitere Kenntnisse mit als Schüler. Hier können wir schon etwas mehr in die Tiefe gehen“, berichtet der Geschäftsführer. Wer Lust hat, kann sich während des gesamten Studiums in der Metallbaufirma etwas dazuverdienen. „Aber auch die Pflichtpraktika, die für das Maschinenbaustudium relevant sind, können bei uns absolviert werden.“ Diese dauern in der Regel sechs Wochen. Dabei durchlaufen die Studenten den kompletten Betrieb, beispielsweise von der Planung und Berechnung einer Stahlkonstruktion, über die Herstellung in der Werkstatt bis hin zur Montage vor Ort. Auch die Buchhaltung steht am Ende mit auf dem Programm. „Lediglich der Bereich Gießereitechnik kann bei uns nicht abgedeckt werden.“

Kein Mangel an Nachwuchs

Der vermeintliche Aufwand scheint sich zu lohnen. „Wir haben keine Schwierigkeiten, Fachkräftenachwuchs zu finden“, sagt Matthias Grahl. 20 Mitarbeiter gehören zur Firma, dazu kommen aktuell zwei Auszubildende. In diesem Jahr bildet der Metallbauer wieder einmal über Bedarf aus. „Eigentlich haben wir alle zwei Jahre einen Lehrling, aber wenn die Bewerbung so gut ist, ist es auch mal einer mehr. Teilweise hatten wir auch schon drei Lehrlinge gleichzeitig.“ Dabei profitiert Grahl von der ländlichen Lage seines Betriebes. „Ganz viel läuft über Mundpropaganda.“ Eine Messe oder Ähnliches hat der Metallbauer noch nie mitgemacht. „Das brauchten wir gar nicht, wir hatten in den vergangenen Jahren immer ausreichend Bewerbungen.“

Von Silke Rödel