Raubtierrevier: Neugieriger Neuzugang im Dresdner Zoo

Zugänglich, neugierig und verspielt: Donna hat das Zeug zu einem neuen Publikumsliebling im Zoo Dresden. Ohne zu zögern, „eroberte“ das junge Karakal-Weibchen Mitte August die Schauanlage, nachdem ihm Revierleiter Mike Wolf erstmals den Schieber geöffnet hatte. Zuvor hatte sich der Neuzugang einen Monat lang hinter den Kulissen eingewöhnt und die vorgeschriebene Quarantäne absolviert.
Bevor sich Donna den Besuchern zeigen durfte, musste Karakal-Kater Girma die Schauanlage verlassen, denn bis zum ersten Zusammentreffen brauchen beide noch ein bisschen Zeit. Für Mike Wolf hieß das, Girma durch die Räume der Innenanlage ins rückwärtige Gehege zu locken – trotz regelmäßigen Trainings ein Geduldsspiel. Und eines, das höchste Konzentration erfordert, um jeden Schieber im richtigen Moment zu öffnen oder zu schließen. Nach vollbrachtem „Wohnungstausch“ können sich die Tiere nun in Ruhe mit dem Geruch des jeweils anderen vertraut machen.

Zusammenführung der Karakale
Obwohl Karakale Einzelgänger sind, ist Mike Wolf überzeugt, dass Donna und Girma künftig gut harmonieren werden: „Beide haben ein sehr angenehmes Wesen. Girma ist ein regelrechter Gentleman und hat frühere Weibchen selbst in der Paarungszeit nicht bedrängt.“ Mila und Aja erwiesen sich jedoch als ungeeignet für die Zucht und haben den Zoo mittlerweile verlassen.
Nun ruhen große Nachwuchshoffnungen auf der einjährigen Donna, die wohl in ein paar Monaten erstmals rollig werden wird. „Die Weibchen rollen sich tatsächlich auf dem Boden, wenn sie paarungsbereit sind“, so der Revierleiter. „Außerdem präsentieren sie sich dem Kater, fauchen aber zunächst, bevor sie ihn dann irgendwann an sich heranlassen.“ Zwar sei Girma mit seinen 18 Jahren schon recht betagt für einen Karakal, aber durchaus in der Lage, noch einmal Vater zu werden. Nach etwa 76 Tagen Tragzeit bringen die Weibchen meist zwei bis drei Junge zur Welt.
Überwachte Eingewöhnung - der Appetit ist entscheidend
Zunächst aber werden die Tierpfleger häufig nachsehen, wie sich Donna einlebt, wie sie mit der Glasscheibe und den vielen Besuchern davor klarkommt. Das erkenne man natürlich zuerst am Appetit, so Mike Wolf. Auf dem abwechslungsreichen Speiseplan der Karakale stehen Taube, Huhn, Ratte, Kaninchen, Rindfleisch und Hering. „Wenn ihnen etwas fehlt, zeigen Katzen das außerdem durch ihren Gesichtsausdruck und an ihrem Verhalten.“
In Zoos seien Karakale selten geworden, berichtet der Revierleiter. Umso mehr freut er sich, dass der Zoo Dresden an Haltung und Zucht der eleganten Raubkatzen mit den auffälligen Pinselohren festhält. 1937 kam hier erstmals in einem Zoo Karakal-Nachwuchs zur Welt, und seit 1961 wird die aus Afrika und Südwestasien stammende Art ununterbrochen gezeigt.

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