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Forschungsprojekt bei den Orang Utans im Zoo Dresden

Erkennen sich Orang-Utans und andere Menschenaffen? Leipziger Forscher wollen das herausfinden und waren dafür auch in Dresden.

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Dalai, der jüngste Orang-Utan im Zoo Dresden, schaut in den großen Spiegel, der für die wissenschaftliche Studie außen vor der Scheibe befestigt war.
Dalai, der jüngste Orang-Utan im Zoo Dresden, schaut in den großen Spiegel, der für die wissenschaftliche Studie außen vor der Scheibe befestigt war. © Foto: Zoo Dresden

Nanu, was war denn da im Sommer bei den Orang-Utans im Zoo Dresden los? Ein Spiegel vor der Scheibe, daneben eine Kamera – aber nein, es fanden keine Dreharbeiten für einen Film oder eine Serie statt, sondern Beobachtungen für ein umfassendes Forschungsprojekt von Wissenschaftlern des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. „Wir wollen herausfinden, ob sich – wie in früheren Studien – nur die großen Menschenaffen im Spiegel erkennen können und warum nicht alle Menschenaffen Anzeichen für Selbsterkennung zeigen. Eine weitere zentrale Frage ist, wann und wie sich diese Fähigkeit im Laufe des Lebens herausbildet“, erläutert Dr. Kathrin Kopp vom Forscherteam.

In 14 Zoos in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind sie und ihre Kolleginnen und Kollegen unterwegs, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie bringen dafür jeweils einen großen Spiegel von außen an einer Scheibe an, zudem erhalten die Tiere für jeweils eine Stunde kleine, unzerbrechliche Handspiegel, mit denen sie sich beschäftigen können, wenn sie möchten. Diese Interaktionen werden gefilmt und anschließend ausgewertet. „Die Tiere bleiben dabei immer in ihren Gruppen und werden nicht in ihrem Alltag gestört“, betont Dr. Kopp. Insgesamt wird das Team bis Ende des Jahres rund 200 Tiere beobachtet haben, darunter Orang-Utans, Gorillas, Schimpansen und Bonobos sowie Gibbons und andere Affenarten.

Die fünf Dresdner Orang-Utans haben dabei schon mal einen bleibenden Eindruck bei der Wissenschaftlerin hinterlassen: „Die beiden älteren Weibchen waren etwas ruhiger, aber dennoch interessiert. Die jüngeren haben aber noch viel mehr interagiert, haben auch mal die Zunge herausgesteckt oder den Taschenspiegel in die Hand genommen und herumgetragen“, erinnert sich Dr. Kopp. Viel mehr kann und darf sie dazu noch nicht sagen, da die Studie noch läuft und nicht verfälscht werden soll. Mitte bis Ende nächsten Jahres sollen dann die Ergebnisse veröffentlicht werden. Eins aber steht für Dr. Kopp jetzt schon fest: „Die Zusammenarbeit mit dem Zoo Dresden war großartig und dafür möchten wir uns herzlich bei den Mitarbeitern bedanken. Auch die Besucher, die das Ganze live verfolgen konnten, waren sehr interessiert. Wir haben viele ihrer Fragen beantworten können und interessante Gespräche geführt.“

Mehr Infos zu den Orang-Utans und zum aktuellen Bauprojekt finden Sie hier.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

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