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Tierporträt: Karakal

Im Zoo Dresden werden die pinselohrigen Sprungkünstler seit 1961 durchgehend gehalten.

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Die schwarzen Haarpinsel an den Ohrenspitzen sind das auffälligste Merkmal der Karakale.
Die schwarzen Haarpinsel an den Ohrenspitzen sind das auffälligste Merkmal der Karakale. © Foto: Thorsten Eckert

In majestätischer Haltung streift Girma durch die Außenanlage der Karakale. Dem stolzen Kater sieht man nicht an, dass er mit 17 schon recht betagt ist und von ersten „Zipperlein“ geplagt wird. Revierleiter Mike Wolf lobt auch das angenehme Wesen des Seniors: „Obwohl Karakale außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger sind, verträgt sich Girma dauerhaft gut mit den beiden Katzen.“ Mit der 2014 geborenen Mila hat er vor einigen Jahren sogar ein Jungtier gezeugt, das allerdings deutlich zu groß war und nur mit Mike Wolfs Hilfe zur Welt kam. Deshalb ruhen die Nachwuchshoffnungen auf der dreijährigen Aja. Üblicherweise sind die Weibchen ganzjährig aufnahmefähig und bringen nach etwa 76 Tagen Tragzeit zwei bis drei Junge zur Welt. „Doch Aja ist bisher leider noch nicht rollig geworden.“

Auffälligstes Merkmal der Karakale sind die schwarzen Haarpinsel an den Ohrspitzen, durch die die in Afrika und Südwestasien vorkommenden Raubkatzen stark an Luchse erinnern. „Das hat der Art auch den Zweitnamen Wüstenluchs eingebracht“, sagt der Revierleiter. „Doch es besteht nachweislich keine Verwandtschaft.“ Seltener sichtbar, aber mindestens ebenso markant ist die außergewöhnliche Sprungkraft der Tiere: Wenn sich ein Spatz in die Anlage verirrt, schaffen es die Karakale nahezu „aus dem Stand“ bis zu drei Metern in die Höhe. In ihrer natürlichen Heimat können sie so auffliegende Vögel, die zu ihrem relativ breiten Beutespektrum gehören, praktisch noch aus der Luft holen.

Revierleiter Mike Wolf wird in der Karakal-Anlage begrüßt.
Revierleiter Mike Wolf wird in der Karakal-Anlage begrüßt. © Foto: Thorsten Eckert

Auch im Zoo ist der Speiseplan der Karakale ausgesprochen abwechslungsreich. „Es gibt jeden Tag etwas anderes“, berichtet Mike Wolf. „Wir füttern Taube, Huhn, Ratte und Kaninchen, aber auch Rindfleisch und Hering.“ Kater Girma bekommt außerdem ein spezielles Nierenfutter.

„Ihren“ Revierleiter lassen die Karakale auch innerhalb des Geheges nahe an sich heran und begrüßen ihn manchmal sogar mit einem wohlwollenden „Ch-ch“. „Wie fast alle Katzen fauchen sie aber auch häufig. Zum Beispiel, wenn sie ums Futter konkurrieren, überrascht werden oder unerwünschte Annäherungsversuche abwehren wollen.“

Übrigens gehören die Karakale zu den traditionsreichsten Tierarten im Zoo Dresden. 1937 gelang hier die weltweit erste Zucht, und seit 1961 werden die eleganten Katzen ununterbrochen gehalten.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

Hier geht es zur Zoowelt auf sächsische.de