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Wie der Tag im Raubtier-Revier beginnt

Kontrollgang, Besprechung, Futterküche, Fütterung: Auf die Tierpfleger wartet schon zwischen sieben und zehn ein beachtliches Pensum.

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Tierpfleger Wolfgang Böhme bereitet Obst für die Raubtierfütterung vor.
Tierpfleger Wolfgang Böhme bereitet Obst für die Raubtierfütterung vor. © Foto: Thorsten Eckert

Auch wenn die Löwen um diese Zeit noch schlafen – für ihre Tierpfleger beginnt die Arbeit zwischen sieben und viertel acht. „Im Zoo ist es dann noch wunderbar ruhig“, sagt Wolfgang Böhme vom Raubtierrevier. Gleich am Eingang wirft er einen Blick auf die Nasenbären, unterwegs schaut er kurz bei den Zebramangusten vorbei. Besonders wichtig ist dieser erste Morgencheck bei den Löwen: Sind alle Tiere zu sehen? Gibt es Auffälligkeiten an der Anlage?

„Aus Sicherheitsgründen sind wir immer mindestens zu zweit im Revier“, sagt der Tierpfleger. „In der Frühbesprechung klären wir ab, was es Neues gibt und welche besonderen Aufgaben anstehen.“ Das könne zum Beispiel der Wechsel des Bodenbelags in einem Gehege oder die Vorbereitung auf eine tierärztliche Untersuchung sein. Bei zwölf verschiedenen Tierarten – von den großen Raubkatzen über Rote Pandas bis zu den Hörnchen – kommt da einiges zusammen.

Hackfleischbällchen und Möhrenschnitzel

Routine ist dagegen die Vorbereitung des Futters, die mit Gemüseputzen und Obstschnippeln beginnt. „Zwischen 7.30 und 7.45 Uhr bringt der Futtermeister die Fleischportionen“, berichtet Böhme. „Aus veterinärmedizinischen Gründen bestehen sie zum allergrößten Teil aus Rind.“ Die Tierpfleger sehen sich das Fleisch genau an und entfernen vor allem das Fett, weil gerade die Katzen nur wenig davon vertragen. Für manche Arten wird sogar gekocht: So bekommen Nasenbären und Zebramangusten unter anderem Hackfleischbällchen mit Möhrenschnitzeln.

Auch die Nasenbären erhalten auf der morgendlichen Runde der Raubtier-Tierpfleger ihr Futter.
Auch die Nasenbären erhalten auf der morgendlichen Runde der Raubtier-Tierpfleger ihr Futter. © Foto: Thorsten Eckert

Wenn bei den Löwen das Licht angeht, erheben sie sich meist kurz, streichen am Gitter entlang und geben ein kleines „Morgenkonzert“. Die Tierpfleger schauen nun ganz genau hin: Wirken die großen Katzen fit und gesund? Oder deuten zerwühlte Liegeplätze auf unruhigen Schlaf? Ist das Fleisch vom Vortag alle? Das neue gibt‘s jedoch erst nach dem Frühstück der Menschen: Füttern und Anlagenreinigung brauchen bei den Löwen viel Zeit.

Die anderen Revierbewohner sind schon jetzt an der Reihe: Jeweils ein Pfleger übernimmt die „kleine“ Fütterungsrunde mit den näher beieinander lebenden Arten wie Zebramangusten und Rote Pandas, der andere die „große“ zu Schneeleoparden, Geparden, Buntmardern und Hörnchen. Fast zeitgleich sind die Kuratoren, der Zooinspektor und die Tierärzte auf ihrem täglichen Rundgang unterwegs und können erste Rückmeldungen entgegennehmen.

Manchmal beginnen die Raubtierpfleger sogar noch vor ihrer Pause mit dem Schlachten von Kaninchen, Hühnern, Meerschweinchen, Tauben, Ratten und Mäusen. „Auch das gehört zu unserem Beruf“, erklärt Böhme. „Meist werden diese Futtertiere zerlegt, nur am Freitag, am sogenannten Raufuttertag, geben wir sie im Ganzen.“ Das halte die Verdauung der Raubtiere auf Trab.

Wenn Böhme um zehn selbst zur Schnitte greift, ist überall im Zoo das Leben erwacht, und die Wege zwischen den Anlagen füllen sich. Deshalb, so findet er, ist der Morgen auch für Besucher die beste Zeit. Manch scheue Art – wie die Schneeleoparden – könne man nur dann wirklich gut beobachten.

Kontakt und weitere Informationen

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