Familienmodelle der Natur

Während Affenkinder monatelang getragen werden, können kleine Zebras schon Minuten nach der Geburt auf eigenen Beinen stehen: so auch das Hengstfohlen Django, das in der Nacht zum 11. Mai auf der Außenanlage zur Welt kam. „Zebras sind Nestflüchter und laufen vom ersten Tag an mit der Mutter mit“, sagt Thomas Brockmann, zoologischer Assistent. „Sie erkennen sie am Geruch und an ihren ganz individuellen Streifen.“ Auch Django bleibt immer dicht an der Seite von Mutter Zyta und wird regelmäßig gesäugt. Für die erfahrene Stute ist er das insgesamt vierte Fohlen – und nach drei weiblichen das erste männliche Jungtier. Die Tragzeit bei den Steppenzebras dauert rund ein Jahr; Vater Ibenge hat den Zoo in der Zwischenzeit verlassen. Django lebt mit drei Stuten und im Außenbereich auch mit den Kordofan-Giraffen zusammen. Bereits mit zwei bis drei Jahren wird er ausgewachsen sein.

Zebramangusten halten zusammen
Ebenfalls gestreift sind die Zebramangusten – ansonsten gibt‘s aber wenig Gemeinsamkeiten. Die fünf kürzlich geborenen Jungtiere leben inmitten der fast 40 Tiere umfassenden Gruppe und werden gemeinschaftlich aufgezogen. „Jedes bekommt täglich noch einen besonderen Babysitter“, so Brockmann. „Das ist meist ein älteres männliches Jungtier, das sich um das kleinere kümmert, während die anderen auf Beutesuche gehen.“ Die Gruppe hält eng zusammen und hat einen ausgeprägten „Gruppenduft“. „Zudem stoßen die kleinen Raubtiere Kontaktlaute aus, die auch die Besucher gut wahrnehmen können.“

Nandu-Hahn ist gefordert
Ein in der Tierwelt seltenes „Familienmodell“ leben die Darwin-Nandus. „Im Januar/Februar hebt der Hahn eine Nestkuhle aus“, erläutert Thomas Brockmann. „Die Hennen legen in Abständen Eier hinein und entfernen sich wieder.“ Fürs Brüten ist bei den großen Laufvögeln der Hahn zuständig – gar nicht so einfach bei bis zu mehreren Dutzend Eiern im Nest. Und wenn die Küken nach durchschnittlich 40 Tagen schlüpfen, führt er sie auch in den ersten Lebenswochen. Im März dieses Jahres schlüpften im Zoo Dresden vier Küken. Inzwischen sind die Jungvögel selbstständig genug, um in einer eigenen Anlage zu leben und können bald vermittelt werden. „Die Zucht von Darwin-Nandus gelingt selten“, so Brockmann. „Daher gibt es immer genügend Interessenten.“

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