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Dual studieren mit Konzept

Praxisorientierte Studiengänge sind auch in der Bundesverwaltung möglich. Was das konkret bedeutet und was das Bundeskriminalamt damit zu tun hat.

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Dual studieren mit Konzept – duale Studiengänge etwa bei der Bundesverwaltung machen es möglich.
Dual studieren mit Konzept – duale Studiengänge etwa bei der Bundesverwaltung machen es möglich. © djd/Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltu

Karriereeinsteiger, die schon während ihres Hochschulstudiums viel praktische Erfahrung in ihrem späteren Berufsfeld sammeln, sind in den Personalabteilungen der Arbeitgeber gern gesehen. Sie kennen zum einen wissenschaftliche Methoden und Arbeitsschritte, zum anderen haben sie bereits berufsrelevante Fähigkeiten und Kenntnisse erworben. Doch wie kann man möglichst viel konkrete Hands-on-Erfahrung während eines Studiums sammeln?

Ein Weg dahin ist ein duales Studium. So nennt man ein Hochschulstudium mit fest integrierten Praxiseinsätzen in Unternehmen oder Behörden. Und das ist auch in der Bundesverwaltung möglich. Dorthin führt allerdings ein besonderer Studienweg.Die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl beispielsweise bietet mit dem Diplomstudiengang „Digital Administration and Cyber Security (DACS)“ seit Oktober 2020 eine solche duale Ausbildungsform an. Innerhalb der drei regulären Studienjahre, in denen sie bereits bis zu 1.500 Euro monatlich verdienen können, absolvieren die Studierenden hier ihre Praxiseinheiten jedoch nicht in einem Wirtschaftsunternehmen, sondern in Behörden des Bundes. Unter anderem können sie Erfahrungen sammeln im Bundeskriminalamt, im Auswärtigen Amt, in der Bundesnetzagentur, im Bundesrechnungshof oder im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.Je nach Interessenlage entscheidet man sich im Laufe des Studiums für die Spezialisierung entweder auf den Bereich digitale Verwaltung oder auf Internetsicherheit, IT-Forensik und Datenschutz. Im Internet kann man nachlesen, welche genauen Inhalte die jeweiligen Zweige haben. Die Praxiseinheiten dauern jeweils sechs Monate, bevor es dann wieder in den Hörsaal zurückgeht.

Duale Chancen auch in Sachsen

„Wer sich für ein duales Studium interessiert, sollte genau darauf achten, in welcher Form man sich bei der passenden Hochschule bewerben muss“, rät Hochschuldekan Prof. Dr. Lars Esterhaus. In Brühl bewirbt man sich ausschließlich online, dann folgt ein Auswahlverfahren in zwei Runden. Bei anderen Hochschulen kann das Aufnahmeprozedere anders aussehen. Auch die Aufnahmebedingungen variieren von Studiengang zu Studiengang.

Aber auch wer in Sachsen dual studieren möchte, hat eine große Auswahl, zum Beispiel bei den Berufsakademien, deren Kernelement das duale Lernen ist. Aber auch die Dresdner Stadtverwaltung bietet duale Studienmöglichkeiten an, etwa in den Bereichen Verwaltung und Recht, Soziale Arbeit und Soziale Dienste sowie Event- und Sportmanagement.Die Vorteile eines dualen Studiums in der Region liegen auf der Hand. Durch die enge Verzahnung mit Praxispartnern erfahren Studierende sehr schnell, ob die gewählte Studienrichtung auch wirklich die richtige ist beziehungsweise in welchem Bereich sie später am liebsten arbeiten würden. Nicht selten ergeben sich in den Praxisphasen bereits Kontakte, die später direkt zu einer Festanstellung führen. (djd, Annett Kschieschan)