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Eilenburger Sprudel verringert Lohnabstand zu Bayern

Nach dem Streik-Erfolg in der Riesaer Nudelfabrik meldet die Gewerkschaft NGG die nächste Lohnerhöhung in Sachsen.

Von Georg Moeritz
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Ein größerer Schluck: Die Löhne in der Eilenburger Mineralwasserfabrik steigen, allerdings nicht auf das Niveau der Mutterfirma in Franken.
Ein größerer Schluck: Die Löhne in der Eilenburger Mineralwasserfabrik steigen, allerdings nicht auf das Niveau der Mutterfirma in Franken. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolbild)

Eilenburg. Lohnerhöhung um 3,7 Prozent in der Mineralwasserfabrik: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat erneut in einem sächsischen Betrieb die Lohnlücke zum Westen verringert. Verhandlungsführer Christian Ullmann berichtete am Mittwoch, die rund 85 Beschäftigten beim Mineralwasserabfüller Franken Brunnen in Eilenburg in Nordsachsen hätten einen Lohnzuwachs durchgesetzt.

Die NGG hatte zu Jahresanfang einen Warnstreik in dem Betrieb in Eilenburg organisiert, der Mineralwasser namens Basinus aus der Sinus-Quelle sowie Ileburger Sachsenquelle abfüllt. Ullmann zufolge hatte das Unternehmen sein Angebot zur Lohnerhöhung zweimal nachgebessert. Der Erfolg sei auch ein Signal an Beschäftigte in anderen Unternehmen, in denen es noch eine Lohnlücke gebe.

Weihnachtsgeld steigt ebenfalls

Im September hatte die NGG bereits bei Riesa Nudeln im Kreis Meißen eine Erhöhung durchgesetzt, indem eine Protestfahrt zum Mutterkonzern Alb-Gold in Baden-Württemberg organisiert wurde. Anschließend protestierte die Gewerkschaft im Teiglingswerk des belgischen Vandemoortele-Konzerns mit gut 200 Beschäftigten in Dommitzsch bei Torgau in Nordsachsen.

In allen Fällen hatte die Gewerkschaft argumentiert, die Lohnunterschiede zwischen Mutterbetrieb im Westen und dem Werk in Sachsen seien immer noch sehr groß. In Eilenburg schrumpft der Abstand laut Ullmann nun für einen typischen Facharbeiter von bisher 280 Euro auf 158 Euro im Monat. Franken Brunnen sitzt in Neustadt an der Aisch.

Bei Franken Brunnen in Eilenburg werden laut NGG die Löhne und Gehälter zunächst pauschal um 20 Euro erhöht, anschließend um 3,7 Prozent. Das bedeute für einen Facharbeiter 122 Euro mehr im Monat. Zudem werde das Weihnachtsgeld von 57 auf 64 Prozent erhöht, unabhängig vom Produktionsvolumen.