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Firmengründung in solchen Zeiten?

Wahrscheinlich bekommt man einen Vogel gezeigt, wenn man seinen Freunden erzählt, dass man sich gerade jetzt selbstständig machen möchte.

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© Elena Borisova / pixabay

Doch man muss sich beispielsweise nur einmal mit seinen Großeltern unterhalten, die ihre besten Jahre in den 50igern hatten und im Nachkriegsdeutschland bestimmt auf Anhieb nicht nur Chancen sahen, trotzdem haben sie das Wirtschaftswunder erzeugt und auch im Osten des Landes wurden große Leistungen erbracht.

„Eine Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen“ Zitat von Max Frisch

Auch die jetzige Krise ruft neue Bedürfnisse hervor und schafft bis dato unbekannte Probleme und diese können neue durchaus unternehmerische Optionen eröffnen. Ein Produkt - oder eine Dienstleistung - ist in der Regel dazu da, um jemandem eine Freude zu machen oder um jemandem zu helfen oder um sein Problem zu lösen.

Einige Menschen träumen von ihrem eigenen Unternehmen, von einem Durchbruch, von etwas, worauf die Welt gewartet hat. "Wenn ich doch nur eine Geschäftsidee hätte" - so hört man sie gelegentlich laut davon träumen. Sicherlich ist eine gute Idee, idealerweise für ein Nischenprodukt, essentiell für die Gründung eines gut laufenden Startups. Doch wer blauäugig an die Sache herangeht und sich nur auf (s)ein tolles Produkt verlässt, kann sich meist nicht lange auf dem Markt halten. Wer gründet, braucht also mehr als nur eine gute Idee, am besten man erstellt im Vorfeld dazu, vielleicht auch mit einem guten Berater an seiner Seite, eine Firmengründungs- Checkliste. Besonders wichtig ist dabei die Findung der Zielgruppe. Diese sollte man noch vor dem Start in die Selbstständigkeit unbedingt erst einmal ermitteln, denn nur so kann man ab Tag x passend auf genau diese Zielgruppe auch Marketingmaßnahmen starten.

Ebenso wichtig ist die Struktur des Betriebes: Wird man diesen allein führen, bzw. führen können? Man sollte vom ersten Tag an ein Auge auf die eigenen Kosten haben, beispielsweise bieten einige Banken ein kostenloses Geschäftskonto für Gründer an und unabhängig davon, ob man sein Produkt für einen Selbstläufer hält, sollte man großen Wert auf eine sorgfältige Finanzplanung legen, wo es keine Schande ist, sich hierfür Hilfe zu holen, denn man muss nicht alles selbst wissen, man muss nur wissen, wen man fragen kann.

Zielgruppen und Marketing

Durch gutes Marketing erreicht man seine potentiellen Kunden. Hat man für Werbemaßnahmen viel Kapital zur Verfügung, könnte Fernsehwerbung eine Idee sein, um das neue Produkt überhaupt erst einmal bekannt zu machen. Diese ist sehr teuer, erreicht jedoch fast jeden Haushalt im Land. So kann jeder die Werbung zu einem neuen Produkt sehen und selbst entscheiden, ob es zu ihm passt oder eher nicht. Vielleicht denkt man auch darüber nach, sich mit seinem Produkt in einer TV-Show zu bewerben, wie beispielsweise „Die Höhle der Löwen“. Das kostet gar nichts und man hat nicht nur 10 Sekunden (TV-Werbespot) für die Vorstellung seines Produktes zur Verfügung, sondern kann selbiges ausführlich vorstellen und selbst wenn man keinen der Investoren (Löwen) überzeugen konnte, das Produkt ist nun schon einmal bekannt und viele Großhändler schauen sich diese Show an, um sich den guten Produkten zu widmen, die vielleicht nicht die Kriterien der Löwen erfüllten und damit durchs Rost vielen. Also allen Mut zusammennehmen und eine schöne Präsentation ausdenken und los geht’s.

Mal ehrlich, die wenigsten Startups haben ausreichend Kapital, um TV-Spots zu produzieren und Werbung im Fernsehen oder über Sachsen hinaus im Radio zu schalten. Wer seine Werbung nicht breit streuen kann, muss sie so gezielt und so effektiv wie möglich unters Volk bringen - so steigt der Kostennutzeneffekt für den Gründer massiv und er kann sich von der Masse an Startups abheben. Um dies aber durchführen zu können, steht und fällt erfolgreiches Marketing mit der sogenannten Zielgruppenanalyse.

© FH Media / Pixabay

Dabei sollte sich der Selbstständige fragen: Wer ist mein Wunschkunde? Männlein, Weiblein, alt, jung? Welches Problem hat mein Wunschkunde? Zielgruppen für hippe Fitnesskleidung sind aus diesem Grund häufig Frauen nach dem ersten Kind, die ihre alte Figur zurückhaben möchte. Diese werden gezielt durch Werbung unterschiedlicher Art, gerne über die sozialen Medien, angesprochen. Ihnen wird damit suggeriert: Mit dieser Sportkleidung überwindest du gerne deinen inneren Schweinehund und die Pfunde purzeln.

Der Rahmen des eigenen Business

Schon bei der Gründung sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man sein Unternehmen alleine führen kann oder ob man Angestellte benötigt. Diese Entscheidung kann schwer sein - ist man überlastet, leidet eventuell die Qualität. Hat man Personal, das nichts zu tun hat, verschenkt man bares Geld. Diese Risiken sollte jeder Unternehmer für sich selbst abschätzen. Generell lohnt es sich aber eher, an anderen Stellen zu sparen.

Eine realistische Finanzplanung

Das beste Produkt hilft nichts, wenn man ein Unternehmen gründen will, dem nach einigen Monaten bereits das Geld ausgeht. Es gilt, das Unternehmen krisenfest zu machen - kurzfristig, mittelfristig und langfristig. Auch die Liquiditätsplanung muss jederzeit überblickt werden. Kommt es dann zu Problemen, etwa weil ein Kunde eine große Rechnung später bezahlen möchte als geplant, kann man so vorsorgen und alternative Finanzmittel zur Begleichung eigener Verbindlichkeiten nutzen.

Auf Basis einer guten Finanzplanung kann der Unternehmer Prognosen darüber treffen, ob er zahlungsfähig bleibt und ob er in den kommenden Jahren sein Vermögen sowie sein Eigenkapital erfolgreich vermehren kann. Dies gibt nicht nur Auskunft über den voraussichtlichen Unternehmenserfolg, sondern erleichtert es dem Inhaber einer Firma auch, notwendig werdende Kredite bei der Bank zu beantragen. Dadurch weiß die Bank, wie sich der Betrieb entwickelt und ob mit einer zuverlässigen Tilgung gerechnet werden kann.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Bösch.