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Mittelsachsen: Nicht alle freien Stellen landen beim Amt

Für Mittelsachsen sind über 1.600 Arbeitsplätze gemeldet. In welchen Branchen neue Mitarbeiter gesucht werden.

Von Frank Korn
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In der Partzsch Unternehmensgruppe werden unter anderem Spezialdrähte hergestellt. Derzeit sind in der Unternehmensgruppe 25 freie Stellen zu besetzen.
In der Partzsch Unternehmensgruppe werden unter anderem Spezialdrähte hergestellt. Derzeit sind in der Unternehmensgruppe 25 freie Stellen zu besetzen. © Dietmar Thomas

Mittelsachsen. Zu den 253 neuen Arbeitstellen, die im Januar der Agentur für Arbeit in Freiberg gemeldet wurden, gehören auch 25 Stellenangebote der Partzsch Unternehmensgruppe in Döbeln.

Die freien Stellen werden von der Unternehmensgruppe an die Agentur für Arbeit gemeldet. Dabei dauert es unterschiedlich lange, bis die Stellen besetzt sind. „Das kommt auch immer auf die jeweiligen Anforderungen an“, sagte Mandy Hagemann, Personalsachbearbeiterin und verantwortlich für die Betreuung der Auszubildenden.

Doch nicht immer passen die Voraussetzungen, die ein neuer Mitarbeiter mitbringt, auf die ausgeschriebene Stelle. „In solchen Fällen fragen wir den Mitarbeiter, ob er gewillt ist, sich die entsprechenden Fähigkeiten anzueignen. Wenn das der Fall ist, sorgt die Partzsch Unternehmensgruppe für die Weiterbildung“, so Hagemann.

Angebote in allen Wirtschaftsbranchen

Auch im Klinikum Döbeln sind in verschiedenen Bereichen mehr als 20 Stellen zu besetzen. Jedoch sind nicht alle auf der Klinik-Homepage inserierten Stellenanzeigen beim Arbeitsamt gemeldet. „Um die Versorgung unserer Patienten sicher zu stellen, wird adäquates Personal benötigt. Der Markt im Gesundheitswesen ist hart umkämpft, sodass wir auch Stellen ausschreiben, auf die wir Personal zusätzlich einstellen“, erklärte Kliniksprecherin Dr. Ulrike Träger.

Der Gesamtbestand an freien Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit Freiberg liegt aktuell bei 1.614. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (332 Stellen), der Handel (214), das Gesundheits- und Sozialwesen (179), die Arbeitnehmerüberlassung (145), das Baugewerbe (118), der Wirtschaftsbereich Erziehung und Unterricht (64) sowie die öffentliche Verwaltung (55). „Der Arbeitskräftebedarf ist hoch, wenngleich die Stellenmeldungen deutlich zurückgegangen sind“, sagte Susan Heine, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg.

Qualifizierung weiter im Fokus

So waren im Dezember 2022 noch 28 freie Stellen mehr gemeldet worden, im Januar 2022 waren es sogar 236 Angebote mehr. „Für die offenen Arbeitsplätze werden überwiegend qualifizierte Fachkräfte gesucht. Deshalb steht Qualifizierung und Weiterbildung weiter im Fokus“, sagte Susan Heine.

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In Mittelsachsen waren im Januar 7.970 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet. Das sind 379 oder fünf Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 5,2 Prozent (Vormonat: 4,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind 421 Personen beziehungsweise 5,6 Prozent mehr arbeitslos. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 4,8 Prozent.

Im Januar liegt die Arbeitslosenquote in der Region Döbeln bei 6,1 Prozent.
Im Januar liegt die Arbeitslosenquote in der Region Döbeln bei 6,1 Prozent. © SZ Grafik

Der Arbeitslosenbestand verteilt sich unterschiedlich auf die einzelnen Regionen im Landkreis. Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vormonat verzeichnet Freiberg mit 7,1 Prozent. In Hainichen stieg die Arbeitslosigkeit um 4,8 Prozent und in Döbeln um 3,0 Prozent. „Die geringste Arbeitslosenquote verzeichnet im Januar die Region Hainichen mit 4,6 Prozent. Auf dem zweiten Platz im Ranking liegt Freiberg mit 5,1 Prozent, danach folgt Döbeln mit aktuell 6,1 Prozent“, so Susan Heine.

Auch wenn die Arbeitslosigkeit im Januar wieder gestiegen ist, zieht die Agentur für Arbeit Freiberg für das vergangene Jahr ein positives Fazit. Mit einem durchschnittlichen Gesamtbestand von 7.435 ist die Anzahl arbeitsloser Menschen um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 2021 belief sich die Zahl auf 7.844 Personen. Die Arbeitslosenquote betrug 2022 durchschnittlich 4,8 Prozent, im Jahr 2021 belief sie sich auf 5,0 Prozent.