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Es gibt weniger Jobs in Sachsen

Kurzarbeit hilft nicht allen: Im April haben über 8.000 Sachsen ihre Stellen verloren. Aber mehr als 10.000 wurden in dieser Zeit eingestellt.

Von Georg Moeritz
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Corona bestimmt weiterhin große Teile des Arbeitsmarkts. Doch die Jobcenter organisieren wieder mehr Weiterbildungen und Aktivierungsmaßnahmen.
Corona bestimmt weiterhin große Teile des Arbeitsmarkts. Doch die Jobcenter organisieren wieder mehr Weiterbildungen und Aktivierungsmaßnahmen. © Symbolbild: Sina Schuldt/dpa

Dresden. Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt wirkt in Corona-Zeiten nicht so stark wie sonst. Im April haben mehr als 10.000 Arbeitslose in Sachsen eine Stelle bekommen. Doch üblicherweise sinken die Arbeitslosenzahlen in einem April doppelt so stark, sagte am Donnerstag in Chemnitz Klaus-Peter Hansen, Chef der sächsischen Agenturen für Arbeit.

Mehr als 8.000 Sachsen meldeten sich im April arbeitslos, die vorher einen regulären Job hatten. Nicht in allen Fällen hilft also das angebotene Kurzarbeitergeld – etwa dann, wenn befristete Arbeitsverträge auslaufen.

In Sachsen sind nun 134.160 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind zwar 3.165 weniger als noch im März, und die Arbeitslosenquote sank leicht auf 6,3 Prozent. Aber verglichen mit dem April vorigen Jahres ist die Zahl der arbeitslosen Sachsen um 4.934 gestiegen.

Bitte von der Arbeitsagentur: Ärmel hochkrempeln

Hansen äußerte sich optimistisch, weil die Impfkampagne nun „in der erwerbsfähigen Bevölkerung angekommen“ sei. Er bat darum, dass möglichst viele zum Impfen die "Ärmel hochkrempeln" – damit auch die Arbeitsvermittler ihre Ärmel hochkrempeln und wieder stärker persönlich helfen könnten. Vor allem Langzeitarbeitslose benötigten häufig persönlichen Kontakt zu den Beratern, sagte Hansen. 54.233 Sachsen gelten als langzeitarbeitslos – das sind fast 16.000 mehr als vor einem Jahr.

© SZ-Grafik

Hansen betonte, dass das Kurzarbeitergeld weiterhin hilft: Auch im April zeigten noch einmal 729 sächsische Betriebe Kurzarbeit neu an, auch aus der Automobil- und Baubranche. Nach jüngsten Zahlen war im Januar für 158.000 Sachsen Kurzarbeitergeld beantragt. Zunehmend wieder möglich werden laut Hansen Weiterbildungen und Aktivierungsmaßnahmen. Im April nahmen rund 34.400 Sachsen an „arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen“ teil.

Corona hat Arbeitsplätze gestrichen. Verglichen mit dem April vorigen Jahres sind jetzt 5.100 weniger Menschen in Sachsen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dabei sind Minijobs nicht mitgezählt - sie sind stärker gefährdet, weil es für sie kein Kurzarbeitergeld gibt. In den Computern der sächsischen Arbeitsagenturen stehen aber noch immer mehr als 36.000 freie Stellen. Die Zahl ist sogar höher als vor einem Jahr, als die Corona-Krise viele Betriebe ausbremste. Allein im April diesen Jahres haben sächsische Betriebe 7.460 freie Stellen neu gemeldet.