Chemnitz. Die Zahl der Arbeitslosen ist nach einem Anstieg in den Wintermonaten im März wieder zurückgegangen. Wie die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Chemnitz mitteilte, waren im vergangenen Monat 222.238 Männer und Frauen ohne Job - 4.780 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank von 10,7 Prozent auf 10,5 Prozent, blieb damit aber weiter zweistellig. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Jutta Cordt, wertete den Rückgang als „Indiz für die beginnende Frühjahrsbelebung, von der in den nächsten Wochen noch viele Menschen profitieren können.“ Vor zwölf Monaten lag die Quote bei 10,8 Prozent.
„Ein Rückgang in dieser Größenordnung ist in diesem Monat üblich“, sagte Cordt. So seien etwa für Berufe, die vor allem im Freien ausgeübt werden, wieder Mitarbeiter eingestellt worden. Die Handwerks- und Baubetriebe hofften mit Frühjahrsbeginn auf mehr Aufträge.
Bei den elf sächsischen Arbeitsagenturen sind aktuell 18 290 freie Stellen gemeldet. Laut Cordt haben Arbeitslose weiter gute Aussichten auf Beschäftigung. Im März waren 7578 Stellen neu hinzu gekommen, zumeist aus der Zeitarbeitsbranche (1759), dem Verarbeitenden Gewerbe (915), dem Gesundheits- und Sozialwesen (758) sowie aus dem Handel (702).
Cordt zufolge geht der Wettbewerb um Nachwuchskräfte auch in diesem Jahr weiter. Die Wirtschaft biete mehr Ausbildungsplätze an, als es Bewerber gebe. Von Oktober 2012 bis März 2013 hätten sich 14.606 Mädchen und Jungen bei der Berufsberatung gemeldet - 150 weniger als vor einem Jahr. Die Unternehmen suchen aber für 15.124 betriebliche Ausbildungsstellen Azubis. Bei Halbzeit gebe es aktuell noch 11.246 freie Stellen für 9.822 Bewerber.
Cordt empfahl den Unternehmen, auch leistungsschwächere Bewerber im Blick zu haben. Sie sollten ihre Entscheidung „nicht nur von Schulnoten abhängig machen“. Die Arbeitsagentur biete finanzielle Unterstützung für ausbildungsbegleitende Hilfen an. Das könne schlechtere Ergebnisse in den Schulen ausgleichen. (dpa)