Bautzen
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Akten zur sorbischen Geschichte gerettet

Die Unterlagen sind 250 Jahre alt, sie geben Auskunft über das Leben auf den Dörfern bei Bautzen. Durch eine Spende konnten sie jetzt restauriert werden.

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Der Archivverbund Bautzen konnte eine Akte mit historischen Grundstücksverträgen restaurieren lassen. Möglich wurde dies durch eine Spende von Matthias Medack und Marén Kupke (hinten). Hier begutachten beide das Ergebnis der Restaurierung gemeinsam m
Der Archivverbund Bautzen konnte eine Akte mit historischen Grundstücksverträgen restaurieren lassen. Möglich wurde dies durch eine Spende von Matthias Medack und Marén Kupke (hinten). Hier begutachten beide das Ergebnis der Restaurierung gemeinsam m © Stadtverwaltung Bautzen

Bautzen. Wichtige Unterlagen zur sorbischen Geschichte können jetzt wieder genutzt werden. Sie wurden restauriert und können im Archivverbund Bautzen eingesehen werden, teilt die Stadtverwaltung mit. Konkret handelt es sich um eine rund 250 Jahre alte Akte mit Grundstücksverträgen, die der Gutsbesitzer von Neschwitz mit seinen Untertanen abgeschlossen hat. Als Gegenleistung für die Überlassung von Grundstücken mussten diese Abgaben und Dienste erbringen. Die Einzelheiten sind in sogenannten Laßverträgen geregelt.

Die Verträge sind wertvolle historische Zeugnisse, denn sie enthalten genaue Auflistungen und Wertangaben zu Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Garten- und Ackerflächen, Vieh und Sämereien, Geräten und Ausstattungsgegenstände. Teilweise sind darin auch Angaben über die familiären Verhältnisse der Laßbauern zu finden.

Akte von Schimmel befallen

Die 150 Seiten starke Akte umfasst Verträge aus den Rittergütern Neschwitz, Holscha, Zescha, Jeßnitz und Doberschütz. Die Unterlagen stammen aus den Jahren 1766 bis 1776. Besucher des Archivs konnten die Akte bislang nicht nutzen, da deren Zustand zu schlecht war. Die Papiere wiesen Stockflecken auf, waren stark verschmutzt und von Schimmel befallen.

Durch eine Spende der AIB GmbH Architekten Ingenieure Bautzen war es nun möglich, diese und eine weitere Akte aus dem Stadtarchiv restaurieren zu lassen. Dabei handelt es sich um eine Anklageschrift gegen drei Bürger, die 1821 als Heilige drei Könige verkleidet in Nadelwitz gebettelt haben.

Nach wie vor gibt es im Archivverbund Bautzen eine große Zahl von geschädigten Akten. Dies liegt unter anderem an den teilweise sehr schlechten Lagerungsbedingungen vor 1990. „Wir sind über jede private Initiative dankbar, die uns unterstützt, Archivgut dauerhaft zu erhalten und vor allem nutzbar zu machen“, sagt Grit Richter-Laugwitz, die Leiterin des Archivverbundes Bautzen. (SZ/us)

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