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„Die Riesaer Sportklassen sind einzigartig“

Das Projekt „Sport ist Klasse“ geht in die nächste Runde – 60 Schüler wurden aufgenommen. Die SZ sprach dazu mit der SC-Sportmanagerin.

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© Klaus-Dieter Brühl

Riesa. Besonders sportliche Kinder der vierten Grundschule, der Oberschule am Sportzentrum sowie des Städtischen Gymnasiums sind seit Montagmorgen ganz offiziell Schüler einer Riesaer Sportklasse. Im Beisein von Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière, seit vielen Jahren Schirmherr des Projekts, sowie von Riesas Oberbürgermeister Marco Müller haben die jungen Sportler in der Kunsthalle des Städtischen Gymnasiums ihre Ernennungsurkunden sowie die passenden Shirts feierlich überreicht bekommen. Die SZ sprach darüber mit der Sportmanagerin des SC Riesa, Katja Hänchen.

Frau Hänchen, wie wird ein Kind in eine der Riesaer Sportklassen aufgenommen?

Das Kind muss natürlich sportlich aktiv sein. Nicht unbedingt beim SC. Jeder Verein und jede Sportart sind dabei grundsätzlich denkbar. Dann braucht es noch eine schriftliche Empfehlung des Trainers. Zu guter Letzt muss dann natürlich Platz in der Klasse sein. Es gibt ja nur je eine Sportklasse pro Jahrgangsstufe an insgesamt drei Riesaer Schulen: an der vierten Grundschule (Rudolf-Breitscheid-Straße), an der Oberschule „Am Sportzentrum“ und am Städtischen Gymnasium.

Was bedeutet es für die Kinder, Schüler einer Sportklasse zu sein?

Die Schüler der Sportklassen haben neben ihren regelmäßigen Trainingsstunden in ihrer Freizeit im Verein zusätzlich ein bis zwei Sportblöcke während der Schulzeit bei Fachtrainern: von sieben bis neun Uhr. Die Mittelschüler nehmen an einem dieser Sportblöcke teil, die Sportklassenschüler vom Städtischen Gymnasium an zwei. Die Gymnasiasten haben darüber hinaus ab Klassenstufe acht die Möglichkeit, im Rahmen der Sportklassen auch die Breitensport-Trainer-Lizenz C zu erlangen.

Im Grundschulalter durchlaufen die Schüler ein Blockmodell – im Sechs- bis Acht-Wochen-Rhythmus durchlaufen die Schüler dabei die im Lehrplan festgelegten Kernsportarten Turnen, Schwimmen, Leichtathletik und Ballspiele.

Welche Rolle übernimmt der Sportclub dabei?

Eigentlich ist es ein städtisches Projekt, das zum Großteil auch von der Stadt finanziert wird. Wir übernehmen aber die Koordination und stellen einen Großteil der Fachtrainer. Wir organisieren die Trainingseinheiten und den Rahmen, zum Beispiel wie jetzt die Sportklassenernennung.

Kennen Sie das Modell der Riesaer Sportklassen auch aus anderen Städten?

Losgelöst von Sportschulen nicht. Die Riesaer Sportklassen sind einzigartig. Mit den neuen Schülern gibt es jetzt insgesamt 160 Sportklassenschüler in Riesa. Insgesamt haben seit Bestehen des Projektes schon über tausend Schüler die Sportklassen besucht. Das ist schon eine Hausnummer. Das funktioniert nur, weil die Schulen, die Stadt und der SC so gut zusammenarbeiten.

Das Gespräch führte Britta Veltzke.