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Ein neues Restaurant für Glashütte

Im Ladencafé von Peter Höhnel werden nicht nur Speisen und Getränke angeboten.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Maik Brückner

Glashütte.Diese Theke ist nicht von der Stange. Deshalb ist Fingerfertigkeit gefragt. Handwerker Nico Niese hat sie. Er baut eine runde Bar, die noch mit Schieferplatten verblendet. Die Theke wird den Besuchern, die das neue Glashütter Restaurant Schieferei betreten werden, sofort auffallen. Denn diese befindet sich gegenüber der Eingangstür. Das ist ganz bewusst so gemacht, sagt Peter Höhnel. Der Glashütter ist der Betreiber des neuen Lokals, das am Sonnabend öffnen wird.

Der Unternehmer, der seit 2012 Schieferprodukte wie Herzchen, Klingelschilder und Manschettenknöpfe anbietet, war schon lange auf der Suche nach einem Präsentationsraum in der Uhrenstadt. Bisher vertreibt er seine Produkte nur über das Internet. Im Laufe der Jahre entwickelte er die Idee, sich einen Präsentationsraum anzuschaffen und den mit Gastronomie zu verbinden. Die macht in Glashütte vor allem in der Nähe des Deutschen Uhrenmuseums Sinn, sagt er. Denn das wird jährlich noch mehr als 30 000 Besuchern besichtigt. Um ein Teil der Besucher zu einer Ausstellung zu locken, müsste das Gasthaus am Museumsvorplatz entstehen, sagte er sich.

Dort steht das Haus von Ursula Neubauer. Es war über viele Jahre bis 2013 die Postagentur und wurde zuletzt von Uhrenfirmen genutzt. Ein großer Teil der Flächen stand leer. „Zum Glück kenne ich den Sohn Borges Neubauer gut“, sagt er. Er sprach ihn an und wurde sich mit ihm einig. Um mehr Fläche zu haben, mietet er auch die ebenfalls im Erdgeschoss liegende Ferienwohnung an. Im Frühjahr begann er, die Räume umzubauen. Die genaue Summe, die er investiert hat, möchte er nicht nennen. „Es war immens viel Geld“, sagt er.

Inzwischen sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen. Die Küche ist eingerichtet, im Gastraum stehen schon die Bänke. Bis zum Sonnabend muss alles fertig sein, sagt Höhnel. „Wir müssen es schaffen, die Einladungen für die Einweihung sind verschickt“, sagt er. Er hofft, dass sein neues Restaurant bei möglichst vielen gut ankommt. Drei Zielgruppen hat er im Blick: die Glashütter, die Mitarbeiter der Uhrenbetriebe und die Museumsbesucher.

Imbiss und Gasthaus

Denen unterbreitet er verschiedene Angebote. So wird es Imbissgerichte im Außerhausverkauf geben. Hier wird er Klassiker wie Pommes, Currywurst und Kesselgulasch anbieten. Im Gasthaus ist Essen à la carte angesagt, zur Auswahl stehen Fisch-, und Fleischgerichte aber auch vegetarische Kost. „Wir wollen regionale und saisonale Gerichte anbieten“, so Höhnel. Ferner wird er von Montag bis Freitag verschiedene Mittagsgerichte anbieten, die man via Internet vorbestellen kann. Neben einem Tagesgericht sind ein Wochengericht und ein vegetarisches Gericht geplant. In den ersten Tagen wird man sich dieses Essen selbst abholen müssen. „Ab Winter soll es einen Lieferservice geben“, sagt Höhnel. Die Preise des Mittagsangebotes werden sich zwischen 4,50 und 6,90 Euro bewegen.

Höhnels Restaurant startet mit sehr langen Öffnungszeiten. Er will es 365 Tage im Jahr öffnen, werktags von 8.30 und 19 Uhr, am Sonnabend und Sonntag von 11 bis 22 Uhr. Der Imbiss wird täglich von 9 bis 17 Uhr öffnen. Höhne weiß, dass das sehr ambitioniert ist und dass andere Gastwirte vor ihm ähnliches probiert und wieder aufgegeben haben, weil die Kunden ausblieben. Doch Höhnel gibt sich zuversichtlich, dass die Glashütter bei ihm auch abends einkehren werden. Ansonsten baut er auf die Unterstützung des Uhrenmuseums. Dort hatte man es bisher schwer, Besuchergruppen ein Restaurant zu empfehlen. In der näheren Umgebung ist das Angebot übersichtlich, abgesehen vom Landgasthof Börnchen und der Ausflugsgaststätte Bretthäus’l, die aber an mehreren Tagen nicht öffnet. Höhnel möchte das ändern und empfiehlt sich dem Uhrenmuseum. Sein Gasthaus hat er auf 38 Besucherplätze ausgelegt. Damit würde eine Busreisegesellschaft bei ihm Platz finden. Im kommenden Jahr möchte er den Freisitz vor dem Haus erweitern. Dann hätten die Insassen von zwei Bussen bei ihm Platz.

Mit der Eröffnung schafft sich Höhnel, der von Beruf her Dachdecker ist, neben der Schieferei ein zweites Standbein. Die Führung des Restaurants überlässt Höhnel indes Leuten vom Fach. Acht Mitarbeiter hat er angestellt. Große Stücke hält er auf Christoph Pech. Dieser hat über 15 Jahre das Gasthaus „Partwitzer Hof“, eine Gaststätte im Lausitzer Seenland, geführt. Von dort hat dieser auch den zweiten Koch mitgebracht. „Wir suchen noch einen weiteren“, sagt Höhnel. Den Service leitet Michael Görgl. Der Schlottwitzer ist wie Höhnel Dachdecker, hat aber schon in der Gastronomie Erfahrungen gesammelt.