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Spielplatzbau erregt die Gemüter

Der Technische Ausschuss vergibt die Planungsleistung. Zuvor wird jedoch heftig über das Thema diskutiert.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Waldheim/Reinsdorf. Schon lange ist davon die Rede, dass in Reinsdorf ein Spielplatz gebaut werden soll. Nun könnte das Vorhaben in Verbindung mit dem Umbau der ehemaligen Feuerwache zum Dorfgemeinschaftshaus in Angriff genommen werden. Der Technische Ausschuss in Waldheim fasste bei seiner jüngsten Sitzung einen entsprechenden Beschluss. Jedoch gab es heftige Diskussionen zum Thema.

„Wir reden schon lange über das Dorfgemeinschaftshaus in Reinsdorf. Die Baumaßnahmen im Erdgeschoss, in dem weiterhin die Feuerwehr untergebracht ist, laufen“, sagte Bauamtsleiter Michael Wittig. Jedoch gebe es für diesen Teil des Projektes keine Förderung. Anders sei das für den weiteren Umbau des Gebäudes sowie die Errichtung eines Sportplatzes. „Über die Leader-Förderung besteht die Möglichkeit, Geld für den Umbau der Feuerwache zum Dorfgemeinschaftshaus zu bekommen. Der aktuelle Stand stimmt uns positiv. Wir sind es der Feuerwehr und insgesamt den Reinsdorfern schuldig, dass das Dorfgemeinschaftshaus nun gebaut wird“, appellierte Wittig. Von allen Ortswehren sei dies das Gebäude mit dem schlimmsten Zustand – ob Sanitärbedingungen oder Versammlungsraum, die Umstände waren einfach unwürdig. „Deshalb sind wir froh, dass es nach Abschluss der Arbeiten im Erdgeschoss nun oben weitergehen kann“, sagte Michael Wittig. Um einen qualifizierten Förderantrag stellen zu können, ist der Beschluss der Auftragsvergabe der Planungsleistungen erforderlich. Zudem ist das Vorhaben baugenehmigungspflichtig.

Der Vorschlag lautete, die Planung für das Gebäude im Wert von etwa 21 600 Euro und die Gestaltung des Spielplatzes in Höhe von knapp 8 200 Euro an das Ingenieurbüro Becker zu vergeben. „Durch das Büro Becker sind bereits die bisherigen Arbeiten an der Feuerwache geplant worden“, sagte Sandra Niese vom Hochbauamt der Stadt Waldheim. Auch der Denkmalschutz sei schon abgestimmt worden. Deshalb wolle man das Ingenieurbüro Becker auch mit den weiteren Planungsleistungen beauftragen, so Niese. Stadträtin Gaby Zemmrich (SPD) meldete Bedenken an. „Mit diesem Planungsbüro haben wir in letzter Zeit nicht die besten Erfahrungen gemacht. Deshalb hätte ich mir gewünscht, dass ein Wechsel erfolgt“, sagte Zemmrich. Der Umstieg auf einen anderen Planer sei schwierig, aber nicht unmöglich.

Wittig verteidigte den Vorschlag. „Das Dorfgemeinschaftshaus beschäftigt uns schon Jahre. Es ist ein denkmalgeschütztes Gebäude“, so Wittig. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Becker sei der Anbau ermöglicht worden. „Zuletzt haben wir die Heizung erneuert, im Kellerbereich die statische Sicherheit hergestellt. Das Planungsbüro Becker steckt einfach so tief in der Materie drin, dass ein Wechsel eigentlich kein Thema ist“, so Wittig. Er könne die Bedenken gegen Dirk Becker nicht nachvollziehen. Das Ingenieurbüro habe bei der Ausfertigung des Bauantrags und bei der Beantragung des Fördergeldes Vorarbeiten geleistet. „Sonst wären wir lange nicht so weit. Es würde uns um ein Jahr zurückwerfen, wenn wir das nicht weiterführen“, so der Bauamtsleiter. Mit den Feuerwehrkameraden sei eine Zeitschiene abgestimmt worden, die er einhalten wolle.

Der Reinsdorfer Ortsvorsteher Michael Aniol sagte: „Es ist positiv, dass sich etwas tut.“ In einer Versammlung des Ortschaftsrates hätten sich die Räte aber einstimmig gegen eine Vergabe an das Ingenieurbüro Becker ausgesprochen. Offenbar bestand über dieses Thema weiterer Gesprächsbedarf. Die Öffentlichkeit wurde für etwa 15 Minuten von der Sitzung ausgeschlossen. Letztendlich ist der Auftrag dann doch einstimmig an das Ingenieurbüro Becker gegangen. Allerdings wurde zusätzlich beschlossen, dass bei den Bauberatungen jeweils ein Vertreter des Ortschaftsrates anwesend ist. Ortsvorsteher Michael Aniol hofft, dass es nun wirklich bald zum Bau des Spielplatzes kommt. „Wir kämpfen schon seit zehn Jahren darum“, sagte er. In Verbindung mit dem Dorfgemeinschaftshaus würde der Spielplatz hinter dem Gebäude Sinn machen. „Es ist das einzige Fleckchen Land, dass sich im Besitz der Stadt befindet“, so Aniol.