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Annäherung im Tarifstreit der Erzieher 

Die Beschäftigten im ASB-Regionalverband Zittau/Görlitz kämpfen um einen Tarifvertrag. Nun steht fest: Streiks gibt es vorerst nicht. Stattdessen weitere Gespräche.

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Symbolbild © dpa/Zacharie Scheurer

Die Erzieher beim ASB-Regionalverband Zittau/Görlitz fordern bessere Arbeitsbedingungen und dafür einen Tarifvertrag. Das berichtet der Sächsische Erzieherverband (SEV), in dem seit 2019 viele Beschäftigte organisiert sind.

Der DBB Beamtenbund und Tarifunion als Spitzengewerkschaft hat die Geschäftsführung der ASB Betreuungs- und Sozialdienste gGmbH Zittau/Görlitz bereits im November aufgefordert, Tarifverhandlungen aufzunehmen. Bislang blieben die Versuche ergebnislos. 

Der Regionalverband Zittau/Görlitz ist Träger von zehn Kitas. Die Erzieher dort werden nach den Arbeitsvertragsrichtlinien des ASB-Landesverbandes Sachsen bezahlt. Das führt dazu, dass sie laut Theresa Fruß vom SEV jeden Monat 300 bis 600 Euro weniger als ihre Kollegen in den kommunalen Kitas verdienen. "Zu Zeiten des Fachkräftemangels wird es immer schwieriger, freie Stellen zu besetzen." Trotz dieser Umstände sei es bis jetzt durch den zusätzlichen Einsatz der Erzieher gelungen, die Kinder gut zu betreuen. "Doch um die Qualität der Arbeit zu sichern, müssen sie für sich auch finanziell eine Perspektive haben", so Theresa Fruß. Damit qualifizierte Fachkräfte gefunden werden, brauche es bessere Arbeitsbedingungen. Neben den Beschäftigten haben sich auch Vertreter der Elternräte bereits mit Beschwerdebriefen an die Geschäftsführung in Görlitz gewandt.

Die sah laut Theresa Fruß in ihrem Antwortschreiben keine Notwendigkeit für Tarifverhandlungen und verwies auf die Mitgliedschaft in der Arbeitgebergemeinschaft des ASB-Landesverbandes Sachsen. Es gebe nach einem ersten Treffen im November lediglich ein weiteres Gesprächsangebot in dieser Woche. "Die Mitglieder wollen nicht länger vertröstet werden und erwarten die zügige Aufnahme von Tarifverhandlungen", sagt Fruß. "Sollte es keine Bereitschaft seitens des ASB geben, dann werden unsere Mitglieder auch kampfbereit sein", sagte die Erzieher-Vertreterin noch zu Beginn der Woche. 

Inzwischen hat es am Donnerstag ein erneutes Gespräch mit dem Geschäftsführer des ASB Landesverbandes und Vertretern von DBB und Sächsischem Erzieherverband gegeben. Das Ergebnis: In der Arbeitgebergemeinschaft des ASB Landesverbandes haben sich mittlerweile vier Regionalverbände zusammengeschlossen, die eine Tarifbindung anstreben, darunter auch der ASB Regionalverband Zittau/Görlitz. Die Bereitschaft zur Aufnahme von Tarifverhandlungen ist somit nun von allen Seiten da. Ein erstes Tarifgespräch könnte bereits Ende März 2020 stattfinden, teilt der Erzieherverband mit. Ein geplanter Warnstreik der Erzieher in der Region Zittau/Görlitz konnte damit vorerst abgewendet werden. Der Sächsische Erzieherverband sieht das als positives Signal. 

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