Von Thomas Drendel
Wachau. Dick verpackt unter Bauplanen ist derzeit die alte Turnhalle unmittelbar hinter dem Wachauer Erbgericht. Aus gutem Grund, denn in den vergangenen Wochen haben die Bauleute hier gefährliches Material abgeräumt. „Das Dach der Halle war mit asbesthaltigen Dachplatten bedeckt. Die mussten aufwendig abgebaut werden. So, dass von dem giftigen Stoff nichts in die Umgebung gelangt“, sagt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Außerdem waren die Kosten für die Entsorgung entsprechend hoch. „Jetzt ist aber alles erledigt. Der Asbest ist abtransportiert.“
Jetzt stehen an dem Gebäude die nächsten Arbeiten an. Die Gemeinde hat den Auftrag für die Innenarbeiten vergeben. „Eine Firma wird in dem Haus nicht mehr gebrauchte Wände oder auch alte Installationen entfernen“, sagt der Gemeindechef. Das Gebäude wird nach Worten der Wachauer Bauamtsleiterin Ines Heinze komplett entkernt. Allein dieser Auftrag kostet mehr als 100 000 Euro. Es bleiben fast nur noch die Grundmauern stehen. Anschließend werden die Räume neu aufgeteilt, neue Fenster und ein neues Dach, auch ein Aufzug wird installiert. Kernstück des neuen Hauses ist ein großer Sitzungssaal, in dem der Gemeinderat tagt und in dem auch Veranstaltungen stattfinden können. Außerdem werden Büros für die Mitarbeiter der Verwaltung geschaffen. Im jetzigen Amt an der Teichstraße sind die Räume meist sehr klein. Außerdem ist die Treppe zum Sitzungssaal sehr steil. Rollstuhlfahrer haben derzeit keine Möglichkeit, an den Beratungen teilzunehmen. „Uns liegt die Genehmigung für den Umbau vor und genauso wichtig, das Geld ist uns fest zugesagt“, erklärte der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Es stammt zur Hälfte vom Freistaat und wird über die Sächsische Aufbaubank (SAB) ausgezahlt. Die andere Hälfte kommt aus der Gemeindekasse.
In das neue Gemeindeamt wird Wachau mehrere Hunderttausend Euro investieren. Die genaue Summe kann Bauamtsleiterin Ines Heinze noch nicht benennen. Sie geht davon aus, dass sich die Bauzeit an dem Gebäude über zwei Jahre hinzieht. Also voraussichtlich Mitte oder Ende 2019 wird die Verwaltung in das neue Haus umziehen. Im jetzigen Verwaltungssitz an der Teichstraße soll die Wachauer Ortsteilbibliothek untergebracht werden. Die wird das Gebäude aber nicht vollständig ausfüllen. „Die Gemeinde braucht diverse Unterstellmöglichkeiten. Dort haben wir dann etwas Platz“. sagt sie.
Insgesamt werden in den nächsten Jahren fünf Projekte in der Wachauer Ortsmitte umgesetzt, so soll das alte Feuerwehrgebäude weichen und langfristig ein neues entstehen. Die Sanierung des Wachauer Freibades ist ebenfalls in die Pläne aufgenommen worden, obwohl es nicht unmittelbar im Zentrum des Ortes liegt. Auch die Außenanlagen werden verändert. So soll der zentrale Dorfplatz hinter dem jetzigen Feuerwehrgerätehaus angelegt werden. An der jetzigen Feuerwache wird das unterirdisch verlaufende Flüsschen Orla offen gelegt. Insgesamt fließen vier Millionen Euro in die Ortsmitte: zwei vom Freistaat, zwei aus der Gemeindekasse. Für das wohl wichtigste Gebäude in Wachau, dem Schloss, ist allerdings noch keine Lösung gefunden worden. Alle Versuche, den einstigen Herrensitz an Investoren zu verkaufen, scheiterten bisher.