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Asbesthaltige Dachpappe darf auf die Mülldeponie

Der Ravon hat die Genehmigung vom Land Sachsen für die Einrichtung in Kunnersdorf bekommen. Jetzt laufen Bemühungen, auch glasfaserverstärkten Kunststoffe annehmen zu dürfen.

Von Irmela Hennig
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Eine hochmoderne Anlage, wie sie auch seit Kurzem in Nadelwitz bei Bautzen in Betrieb ist.
Eine hochmoderne Anlage, wie sie auch seit Kurzem in Nadelwitz bei Bautzen in Betrieb ist. © Wolfgang Wittchen

Auf der Mülldeponie in Kunnersdorf bei Görlitz können Einwohner der Landkreise Bautzen und Görlitz nun auch asbesthaltige Dachpappe annehmen. Für Asbestabfälle gebe es schon seit fünf Jahren eine Genehmigung. Das teilte Roman Toedter, Geschäftsführer des Regionalen Abfallverbandes Oberlausitz-Niederschlesien (Ravon) am Donnerstag auf der Verbandsversammlung in Bautzen mit. Man sei der erste und bislang der einzige Zweckverband, der dafür die Genehmigung durch das Land Sachsen habe. Die sei kürzlich erteilt worden. Die Möglichkeit werde schon rege wahrgenommen. Allerdings wolle man nicht zur Asbest-Deponie für ganz Sachsen und darüber hinaus werden. Die Entsorgung sei auf Asbest aus der Oberlausitz beschränkt. Um dem einen rechtlichen Rahmen zu geben wurde die Benutzungssatzung des Ravon geändert beziehungsweise ergänzt. Man bemühe sich nun um eine Genehmigung für die Annahme von kohle- und glasfaserverstärkten Kunststoffen.

Der Ravon beschloss zudem, eine Umladestation in Kamenz anzumieten. Dort sollen jährlich rund 7700 Tonnen Müll bewältigt werden, mit Ravon-Personal und angemieteter Radladertechnik. Pro Tonne Müll ergeben sich daraus Kosten von 6,34 Euro. Beschlossen haben die Verbandsmitglieder zudem den Betrieb einer neuen Umladestation in Lawalde bei Löbau. Dort geht es jährlich um 28000 bis 30000 Tonnen Müll. Es werde die größte Umladestation des Ravon. Zwei Mitarbeiter werden im Zweischichtbetrieb arbeiten. Die Station in Reichenbach werde nicht weiter betrieben. Die Kosten für den Ravon sinken dadurch von 13,46 Euro je Tonne Müll in Reichenbach auf 9,24 Euro je Tonne in Lawalde.

2018 wird der Ravon voraussichtlich 79300 Tonnen Müll aus den Landkreisen Bautzen und Kamenz zur Thermischen Abfallbehandlung Lauta (TA) bringen. 30700 Tonnen Müll habe man bis Jahresende zudem anderweitig besorgt. Laut Vertrag muss der Ravon jährlich mindestens 110000 Tonnen Müll an die TA liefern. Verbandsvorsitzender Michael Harig, Landrat des Landkreises Bautzen, lobte zum Jahresende, dass es gelungen sei, die Müllgebühren für die Bevölkerung seit Längerem stabil zu halten. 

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