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Noch ein schweres Beben vor Neuseeland

Der Inselstaat wird in kurzer Zeit von zwei Erdbeben erschüttert. Ein befürchteter Tsunami bleibt aber aus.

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Am 2. März 2021 geht in Christchurch ein Mitarbeiter von Urban Search and Rescue durch das von einem Erdbeben zerstörte zentrale Geschäftsviertel.
Am 2. März 2021 geht in Christchurch ein Mitarbeiter von Urban Search and Rescue durch das von einem Erdbeben zerstörte zentrale Geschäftsviertel. © Mark Baker/AP POOL/dpa

Wellington. Aufatmen in Neuseeland: Tausende aus Furcht vor einem Tsunami aus ihren Häusern geflüchtete Menschen dürfen zurückkehren. Der Zivilschutz teilte am Freitag mit, die nach den heftigen Erdbeben ausgesprochene Tsunami-Warnung für weite Teile der Pazifikregion sei aufgehoben worden, die größten Wellen seien vorüber. Allerdings sollte man sich von Stränden und dem Meer fernhalten. Zuvor hatten drei heftige Erdbeben das Land erschüttert, vor einem Tsunami mit bis zu drei Meter hohen Wellen wurde gewarnt. Über mögliche Schäden oder Verletzte lagen zunächst keine Informationen vor.

Die Katastrophenschutzbehörde teilte mit, an mehreren Stellen entlang der Küste seien Flutwellen beobachtet worden. Zuvor waren am Freitag drei schwere Erdbeben registriert worden. Das heftigste Beben hatte die Stärke 8,1 und ereignete sich nahe der Kermadec-Inseln, etwa 800 Kilometer nordöstlich der Nordinsel Neuseelands. Kurz darauf folgte ein weiteres der Stärke 7,4 in der gleichen Region. Stunden zuvor gab es bereits Erdstöße der Stärke 7,1 rund 100 Kilometer vor der Küste des Bezirks Gisborne.

Menschen besuchen am 21. Februar die Gedenkfeier zum 10. Jahrestag des Erdbebens von Christchurch im Zentrum der Stadt. Am 4. und 5. März wird Neuseeland erneut von schweren Erdbeben erschüttert.
Menschen besuchen am 21. Februar die Gedenkfeier zum 10. Jahrestag des Erdbebens von Christchurch im Zentrum der Stadt. Am 4. und 5. März wird Neuseeland erneut von schweren Erdbeben erschüttert. © George Heard/NZ HERALD/dpa

Der Zivilschutz warnte aber weiter vor starken und ungewöhnlichen Strömungen sowie unvorhersehbaren Fluten. Dadurch könnten Menschen ertrinken. Es bestehe Gefahr für Schwimmer, Surfer, Angler, kleine Boote und jeden, der sich in Ufernähe im oder am Wasser aufhalte.

Das Frühwarnsystem Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) hatte nach den Beben vor einem Tsunami gewarnt. Die Küstenbewohner der betroffenen Gebiete wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und die Lage sehr aufmerksam zu verfolgen. Die Menschen sollten im Hinterland oder auf höherem Gelände bleiben, bis völlige Entwarnung gegeben werde, hatte die Ministerin für Notfallmanagement, Kiritapu Allan, gesagt.

Die Tsunami-Warnung galt auch für Inselgruppen wie die Cook-Inseln, Fidschi, Neukaledonien, Tonga, Vanuatu und die Salomonen. Die Kermadec-Inseln, wo sich die beiden schwersten Beben ereigneten, gehören zu Neuseeland, sind aber Hunderte Kilometer von der Küste entfernt. Berichten zufolge sollen die Erschütterungen des ersten Erdbebens in der Nacht in der ganzen Region zu spüren gewesen sein, auch in den Großstädten Auckland, Wellington und Christchurch.

Erst im vergangenen Monat hatte Neuseeland der Opfer des schweren Erdbebens von Christchurch vor zehn Jahren gedacht. Am 22. Februar 2011 waren in der größten Stadt der Südinsel 185 Menschen ums Leben gekommen. Das Beben hatte eine Stärke von 6,2. (dpa)