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Indonesischer Vulkan Semeru beruhigt sich nach gewaltiger Eruption

Einen Tag nach dem gewaltigen Ausbruch des Vulkans Semeru auf der indonesischen Hauptinsel Java hat sich der Feuerberg offenbar zunächst wieder beruhigt.

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Der Vulkan Semeru auf der indonesischen Insel Java brach am 4.12. aus und spuckte eine 1,5 km hohe Aschesäule aus.
Der Vulkan Semeru auf der indonesischen Insel Java brach am 4.12. aus und spuckte eine 1,5 km hohe Aschesäule aus. © Xinhua

Einen Tag nach dem gewaltigen Ausbruch des Vulkans Semeru auf der indonesischen Hauptinsel Java hat sich der Feuerberg offenbar zunächst wieder beruhigt. "Der Vulkan war heute deutlich sichtbar", teilte das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenvorbeugung am Montagmorgen mit. In der Nähe des Gipfels sei nur noch dünner weißer Rauch zu sehen gewesen. Nachdem der Semeru am frühen Sonntagmorgen mehrfach heiße Asche bis zu 1.500 Meter hoch in den Himmel gespien hatte, hatten die Behörden die höchste Warnstufe 4 ausgegeben.

Die Zeitung "Jakarta Post" sprach von einer "kolossalen Aschewolke", die den Himmel fast komplett verdunkelt habe. Sie hatte sich in einem sieben Kilometer weiten Radius um den Krater auf die Umgebung gesenkt. Die Behörden verhängten ein partielles Sperrgebiet von 13 Kilometern Abstand am südöstlichen Hang des Kraters. Mehr als 2.000 Menschen waren auf der Flucht. Die meisten kamen in Schulen und Gemeindezentren unter.

Mindestens 50 Tote bei letztem Ausbruch im Dezember 2021

Der Vulkan war zuletzt Anfang Dezember 2021 ausgebrochen, mindestens 50 Menschen kamen dabei ums Leben, Tausende mussten aus dem Gebiet flüchten. Der Semeru ist mit seinen knapp 3.700 Metern der höchste Berg auf Indonesiens am dichtesten besiedelter Insel Java und liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru, der bei Touristen für Wanderungen und Krater-Touren beliebt ist. Der Vulkan ist einer von knapp 130 aktiven Feuerbergen des Inselstaates.

Indonesien liegt - wie zum Beispiel auch Japan und die Philippinen - auf dem pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Mit Vulkanausbrüchen und Erdbeben muss die Bevölkerung in dem Gebiet in ihrem Alltag leben. Längst nicht immer ist es möglich, rechtzeitig vor eintretenden Katastrophen zu warnen und die Einwohner in Sicherheit zu bringen.

Erst vor rund zwei Wochen kamen mehr als 300 Menschen auf Java ums Leben, als die Erde direkt unter der Insel bebte und zahlreiche Häuser zum Einsturz brachte. Beben im Meer können zudem einen Tsunami auslösen, der innerhalb weniger Minuten auf die umliegenden Küsten trifft. Die bislang größte Tsunami-Katastrophe ereignete sich im Dezember 2004 nach einem Seebeben der Stärke 9 vor Javas Nachbarinsel Sumatra, als Riesenwellen die Küsten in der gesamten Region im Indischen Ozean trafen. Insgesamt rund 230.000 Menschen starben. (dpa)