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Aue wünscht Dynamo den Klassenerhalt

Am Sonntag tritt Erzgebirge Aue in Dresden an. Trotz der Rivalität wünscht Aues Kapitän Martin Männel dem Erzrivalen den Klassenerhalt.

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Aues Torwart Martin Männel jubelt am 29. September 2019 beim Spiel gegen Dynamo Dresden nach dem Tor seiner Mannschaft zum 4:1.
Aues Torwart Martin Männel jubelt am 29. September 2019 beim Spiel gegen Dynamo Dresden nach dem Tor seiner Mannschaft zum 4:1. © Sebastian Kahnert/dpa

Aue. An den Gedanken, zum vielleicht vorerst letzten Mal im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion aufzulaufen, mag sich Martin Männel nicht gewöhnen. "Ich würde mir wünschen, dass am Saisonende beide Mannschaften die Klasse halten. Dynamo ist trotz aller Rivalität ein Verein der Region - und das macht doch gerade die Würze aus", sagt der Kapitän von Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue vor dem Sachsen-Derby am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) beim Tabellenletzten.

Der 31-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass er die Duelle im Abstiegsfall von Dynamo vermissen würde. Für Männel ist es im Auer Trikot bereits das 21. Aufeinandertreffen mit den Schwarz-Gelben. Über so viel Derby-Erfahrung verfügt kein anderer Profi in beiden Mannschaften. "Diese Spiele sind mir immer sehr wichtig. Es werden am Sonntag wieder über 30.000 Zuschauer vor Ort sein. Das gibt es in der 2. Bundesliga auch nicht an jedem Wochenende", betonte Männel im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. 

Der Torhüter, der im Saisonverlauf schon sieben Mal ohne Gegentreffer geblieben ist, zeigt sich vor allem von der Atmosphäre in Dresden beeindruckt: "Ich spiele gern in diesem Stadion. Selbst nach dem ersten Ärger über die eine oder andere Niederlage bleibt die besondere Stimmung irgendwie immer in Erinnerung. Auch deswegen hoffe ich, dass die Zweitliga-Duelle zwischen Aue und Dresden auch weiterhin stattfinden werden."

Sachsen müssen zusammenhalten

Männel ist nicht der einzige Auer, der so denkt. Vereinspräsident Helge Leonhardt wünscht sich ebenfalls einen Verbleib der Dresdner im deutschen Fußball-Unterhaus. "Wir Sachsen müssen da zusammenhalten. Denn was gibt es Aufregenderes als solche Traditionsderbys? Dennoch müssen wir es sportlich sehen und wollen in Dresden punkten", erklärte Leonhardt.

Trotz aller guten Wünsche: Schenken wollen die Auer dem sächsischen Rivalen am Sonntag nichts. Der größere Druck vor der Partie lastet auf den Dresdnern, die als Tabellenletzter gewinnen müssen, um den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren. Die Auer befinden sich dagegen im gesicherten Mittelfeld und können befreit aufspielen. "Wir wollen natürlich gewinnen und vor allem auswärts mal wieder drei Punkte entführen", sagte Männel. Ihren ersten und einzigen Sieg in der Fremde holten die Erzgebirger am ersten Spieltag beim 2:0 in Fürth. Auswärts sind die beiden sächsischen Kontrahenten mit jeweils nur sieben Punkten gleich schwach.

Dass den FC Erzgebirge und Dynamo in der Zweitliga-Tabelle aktuell 13 Punkte trennen, ist vor allem in den völlig unterschiedlichen Heimbilanzen begründet. Die Dresdner holten im Rudolf-Harbig-Stadion nur 14, Männels Auer im Erzgebirgsstadion hingegen schon 27 Punkte. Zuletzt wurde der Hamburger SV mit 3:0 abgefertigt. "Ich habe die Spiele der Dresdner in dieser Saison relativ regelmäßig verfolgt. Wir waren in den entscheidenden Situationen einfach effektiver. Dynamo hat spielerisch oft gute Leistungen abgeliefert, sie sind mit ihren Torchancen aber relativ sorglos umgegangen oder haben zu einfach die Gegentreffer kassiert", äußerte Männel: "So erklärt sich, warum sie viele Spiele knapp verloren haben."

Auch am Sonntag werde es für die defensivstarken Auer zunächst darum gehen, das eigene Tor konsequent zu verteidigen. "Das Ganze mit viel Leidenschaft, Emotionen und Aggressivität. Das ist eine Grundtugend. Ähnlich wie gegen Hamburg wollen wir auch in Dresden unsere Aktionen nach vorn ruhig und konzentriert zu Ende bringen", sagte Männel. (dpa)

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