Radeberg
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Auf einer Zeitreise ins 13. Jahrhundert

Das Radeberger Schloss Klippenstein hatte zum Mittelalterfest geladen. Und an zwei Tagen kamen etwa 4 500 Gäste. Die Veranstalter sind zufrieden.

Von Bernd Goldammer
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Die drei Burgfräuleins sind vom Dresdner Kostümverleih an der Maystraße. Kerstin Daniel (M.) kam als Theodora von Byzanz daher.
Petra Trepte (l.) nannte sich Feodora und Sonja Baderscheider (r.) hieß Theofana.
Die drei Burgfräuleins sind vom Dresdner Kostümverleih an der Maystraße. Kerstin Daniel (M.) kam als Theodora von Byzanz daher. Petra Trepte (l.) nannte sich Feodora und Sonja Baderscheider (r.) hieß Theofana. © Bernd Goldammer

Radeberg. Viel Volk konnte der Mönch von Radeberg beim Ritterfest auf Schloss Klippenstein begrüßen. Dr. Hartmut Kirschner war die Freude anzusehen, als er am Sonnabend das Begrüßungszeremoniell abhielt. Die Leute freuten sich auf eine Zeitreise ins 13. Jahrhundert. Denn schon in diesen Jahren erbauten hier Franken und Thüringer das berühmte Radeberger Schloss.

„Was war das eigentlich für eine Zeit?“, fragten sich die Mitglieder des Schlossteams, die vor vielen Monaten an die Vorbereitung des Mittelalterfestes gingen. Wie lebten die Vorfahren der Radeberger damals? Aus Ideen wurden Zeitreisen. Wer sich darauf einlassen wollte, hatte einen unvergesslichen Tag vor sich. Es gab viele Aktionen zum Zuschauen und Mitmachen. Bekannte Akteure hatten sich für dieses Fest Kostüme angezogen. Lutz Höhne war in einer Mönchskutte zu erleben. Er war mit den Kollegen aus den Kleinwachauer Werkstätten auf das Schloss gekommen. Vor den Augen der Besucher töpferten sie Schüsseln und Teller. Und es machte Spaß, Martin Sander bei seiner Arbeit zuzusehen.

Diesen Blick gibt es aus dem Schloss-Außenfahrstuhl für Behinderte. In den nächsten Tagen soll er offiziell eingeweiht werden. Der SZ-Fotograf durfte ihn schon mal testen.
Diesen Blick gibt es aus dem Schloss-Außenfahrstuhl für Behinderte. In den nächsten Tagen soll er offiziell eingeweiht werden. Der SZ-Fotograf durfte ihn schon mal testen. © Bernd Goldammer

Das Café Brasil der Familie Hering war auch ein guter Anlaufpunkt. Zahlreiche mitreißende Auftritte unterschiedlichster Künstler zogen die Zuschauer in ihren Bann. Gelegentlich war ein Ritter aus Dohna in seiner 30-Kilo-Rüstung zu sehen. In diversen Moritaten wurde von den edlen Rittertaten auf fernen Schlachtfeldern erzählt. Besucher konnten Kunsthandwerkern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Sogar die Himmelsbäckerei hatte sich mit ihren Backofen auf dem rekonstruierten Schlosshof eingerichtet. „Es ging uns darum, möglichst viele Menschen aus Radeberg und Umgebung in das bunte Treiben einzubeziehen. Jenseits der üblichen Mittelalterspektakel steht auf unserem kleinen, aber feinen Fest die Begegnung im Vordergrund. Kinder und Familien werden dies schätzen! Unterschiedlichste Mitmach-Angebote gab es auch gegen einen kleinen Obolus. Bei ansonsten freiem Eintritt“, war von Veranstaltungsleiter Hauke Schiek zu hören. Diese Idee macht das Ritterfest identischer als kommerzielle Mittelalterfeste.

Höhepunkte des Tages waren die Auftritte des Radeberger Spielmannszuges. Nachmittag war der Kinderspielmannszug zu erleben und später die Großen. Ein Höhepunkt jagte den Anderen. Gegen 22 Uhr ging das Mittelalterfest mit einem großen Feuerwerk zu Ende. „Wir sind vollauf zufrieden“, war von Hauke Schiek zu hören. „Ich gehe von etwa 4 500 Besuchern aus“, sagt er mit Freude in der Stimme. Es habe sich also gelohnt.