Merken

So füllen sich die letzten Lücken am Dresdner Postplatz 

Nach 40 Jahren ist jetzt der nächste Baustart am einstigen Fernmeldezentrum. Auf die Tiefbauer wartet dort eine ganz besondere Aufgabe.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Die Mary-Ann-Aparrments auf dem Gelände des ehemaligen Fernmeldezentrums am Postplatz.
Die Mary-Ann-Aparrments auf dem Gelände des ehemaligen Fernmeldezentrums am Postplatz. © Visualisierung: CG-Gruppe

Die Abrissbagger haben ihre Arbeit geschafft. Am Postplatz ist das einstige Fernmeldezentrum zwischen der Freiberger und der Annenstraße verschwunden. Jetzt lässt die CG-Gruppe auf der Abbruchfläche den Wohn- und Geschäftskomplex der Mary-Ann-Apartments bauen. Das ist an dieser Stelle der zweite Baustart binnen 40 Jahren. Im April 1978 war der Grundstein für das damals hochmoderne Fernmeldezentrum gelegt worden. Als Bauleiter hatte der Dresdner Peter Großer 1981 das Gebäude fertiggestellt. 

Das ist jetzt weg. „Die Zeit ist reif“, sagt der promovierte Bauexperte. „Wenn ich ein Wertgutachten schreibe, haben Gewerbebauten eine normative Nutzungsdauer von 40 Jahren.“ Großer hofft, dass der Neubau ein Hingucker wird. Möglich ist das, meint der 64-Jährige mit Blick auf die Visualisierung. „Das werden wir aber erst sehen, wenn er fertig ist“, sagt er.

Die CG-Gruppe hat eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Züblin sowie Wolff und Müller beauftragt, den siebengeschossigen Neubau mit einer Tiefgarage für 262 Autos zu errichten. Dafür sollen insgesamt rund 71 Millionen Euro investiert werden, erklärt CG-Sprecher Robert Hesse.

Der Komplex sei bereits an ein Versorgungswerk verkauft. Insgesamt sollen 191 Wohnungen entstehen. Davon sind 152 mit einem bis vier Zimmern im zweiten bis fünften Obergeschoss geplant. Zudem wird es bis zu 100 Quadratmeter große 39 Maisonette-Wohnungen im sechsten Stock und im Dachgeschoss geben. Die Höhe der künftigen Mietpreise stehe noch nicht fest. Im Erdgeschoss sollen ein Supermarkt und Läden untergebracht werden, im ersten Stock Büros. 

Die Besonderheit ist, dass die Wohnungen teilmöbliert werden, so Hesse. Beispielsweise werden Holzwände mit Regalen Räume abtrennen oder Einbauschränke installiert. Das gehört zum Konzept der „Verticals Village Apartments“, das die CG-Gruppe kurz VauVau nennt. Dabei werden direkt in Stadtzentren alte Gewerbebauten umgenutzt oder Neubauten errichtet, so in Leipzig, Frankfurt/Main, Köln und Düsseldorf. Und jetzt in Dresden.

Bis zum Frühjahr soll die Baugrube ausgehoben und gesichert werden. Dabei haben die Tiefbauer eine besondere Aufgabe. Sie sollen nach der Grundsteinkassette des Fernmeldezentrums von 1978 suchen. Darum hatte die Interessengemeinschaft Historische Fernmeldetechnik gebeten. Sie würde die Kassette gern als Erinnerungsstück in ihrem Fernmeldemuseum im benachbarten Telekom-Neubau an der Annenstraße präsentieren. Anfang 2020 soll der Neubau bezugsfertig sein. Die Wohnungen bleiben im Besitz des Versorgungswerks und werden nur vermietet.