Döbeln
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Auf Tuchfühlung mit der Weltmeisterin

Vor mehreren Tausend Leichtathletik-Fans: Sascha Jahn vom Döbelner SC ehrt Malaika Mihambo als Sportlerin des Jahres.

Von Dirk Westphal
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Ein unvergessliches Erlebnis hatte der 13-jährige Döbelner Nachwuchssportler Sascha Jahn. Als Sieger eines Gewinnspiels überreichte er der Weltmeisterin im Weitsprung, Malaika Mihambo, zu deren Ehrung als Sportlerin des Jahres ein XXL-Poster.
Ein unvergessliches Erlebnis hatte der 13-jährige Döbelner Nachwuchssportler Sascha Jahn. Als Sieger eines Gewinnspiels überreichte er der Weltmeisterin im Weitsprung, Malaika Mihambo, zu deren Ehrung als Sportlerin des Jahres ein XXL-Poster. © Kai Peters

Döbeln/Leipzig. Leipzig am vergangenen Wochenende. In der Arena kämpfen die besten Leichtathleten Deutschland um die Hallenmeistertitel. An zwei Tagen vor jeweils ausverkauftem Haus. Im VIP-Bereich nahm mit Sascha Jahn ein Döbelner Nachwuchsleichtathlet Platz. Er und seine Familie hatten eigentlich gar keine Karten für diesen ersten großen Saisonhöhepunkt mehr bekommen. 

Umso größer war die Freude beim 13-jährigen Gymnasiasten, als er beim Gewinnspiel des Druckdienstleisters Cewe die begehrten Tickets gewann. Zudem durfte er Weitsprungweltmeisterin Malaika Mihambo, bei deren Ehrung zur Sportlerin des Jahres, ein XXL-Poster überreichen.

„Das war schon sehr aufregend, da unten in der Halle zu stehen. So viele Menschen schauen da zu“, sagt Sascha. „Und gerade eine Person zu ehren, die für mich als Leichtathlet ein großes Vorbild ist, das war schon cool“, fügte der Siebtklässler am Döbelner Gymnasium an. Etwas schade fand er, dass der Sieger bei den Männern, Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, nicht da war. 

„Der hatte kurzfristig abgesagt“, so der Großweitzschner. Dennoch zeigte er sich vom Ablauf der Veranstaltung äußerst beeindruckt. Erst recht, weil er als Leichtathlet auch schon selbst in der Arena gestartet ist. „Man stellt da schon Vergleiche an“, sagt Sascha, der kürzlich in Chemnitz den Vizelandesmeistertitel im Kugelstoßen gewann. 

„Eigentlich würde man dort unten allen gern etwas geben“, sagt Jahn, der aus Leipzig so manches Autogramm und Selfie mitnahm. Auch vom Mittelsachsen David Storl, der das große Vorbild des DSC-Sportlers ist. Den hätte er auch gern mit einem Bild überrascht, doch wäre dieser 2019 bei der Wahl nicht platziert gewesen.

Neben dem Kugelstoß sind die 60m-Hürden und der Weitsprung die Spezialdisziplinen des jungen DSC-Sportlers. Er begann vor knapp zehn Jahren bei Anke Dewitz mit der Leichtathletik und wird derzeit von Peter Rother trainiert. So analysierte er auch den Wettkampf von Weltmeisterin Malaika Mihambo genau, die mit 6,77 Meter den Titel holte, womit sie sich nicht ganz zufrieden zeigte. 

„Die Sprünge sahen ziemlich flach aus. Fand ich“, sagt Fachmann Sascha Jahn und fügt an: „Aber immer noch mit einer atemberaubenden Technik, mit der sie Deutsche Meisterin geworden ist.“ Und so gibt er zu: „Am Ende sind das Feinschliffsachen, mit denen sich nur die Profis auskennen.“

Er selbst sieht seine weitere sportliche Laufbahn in den Wurfdisziplinen. Die lägen ihm einfach mehr. Für die Freiluftsaison hätte er gemeinsam mit seinem Trainer bereits ehrgeizige Ziele festgelegt. So will Sascha als Nächstes die Norm für die Deutsche Meisterschaft im Blockmehrkampf Wurf knacken. „Herr Rother hat gesagt, dass ich das schaffen kann, wenn ich mich bemühe“, sagt er. 

Und das wird er sich nach dem Erlebnis vom Wochenende erst recht. „Denn es wäre schon ein Traum von mir, irgendwann – vielleicht in zehn Jahren – auch mal bei einer Deutschen Meisterschaft zu starten“, sagt Sascha, der auch von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen träumt. Dafür trainiert er dreimal in der Woche. 

Für andere Hobbys bliebe da keine Zeit, da es auch in der Schule laufen müsse. Seine Chancen für die ganz große Karriere schätzt er allerdings ganz realistisch ein. „Da müssen viele Sachen zusammenspielen, um das zu erreichen. Dass ich das schaffe, glaube ich eher nicht“, sagt der 13-Jährige, für den die Eindrücke vom Wochenende aber ein zusätzlicher Anreiz sind, für seinen Sport alles zu geben. „Wenn du solche Spitzensportler mal live erlebst, ist das schon Motivation, irgendwann auch einmal selbst so zu werden“, sagt Sascha Jahn.

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