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Aufsehenerregende Räucherelche

Für eine Wenzelsmarktsaison steht Enrico Both im Klimm Bamm Borium-Stand in Bautzen. Er empfiehlt duftende Qualmer und Pyramiden aus Sandstein.

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© Uwe Soeder

Von Miriam Schönbach

Bautzen. Der Kollege aus der Nachbarhütte vom Wenzelsmarkt schneit kurz vorbei. „Wenn du etwas zu essen haben willst, gib Bescheid. Unter Marktleuten muss man sich kümmern“, sagt er zu Enrico Both. Der 39-Jährige steht in diesem Jahr zum ersten Mal in einem Stand von „Klimm Bamm Borium“ aus Pirna. Mit dem Aushilfsjob überbrückt der Oberflächenveredler die Zeit zwischen dem Abschied von seiner alten Arbeitsstelle und einem beruflichen Neuanfang in Dresden.

Ein paar Passanten bleiben stehen. Sie liebäugeln mit den räuchernden Drachen und Elchen. „Das sind die Renner in diesem Jahr. Diese Geschenke werde ich auch selbst unter den Weihnachtsbaum legen“, sagt der Bautzener. Im März 2016 ist er nach 17 Jahren in Bayern in die Heimat zurückgekehrt. Seine Familie – Frau und drei Kinder – kam drei Monate später nach.

Beim Laufen bleiben die Füße warm

Enrico Both kommt kurz vor die Tür. Beim Laufen bleiben die Füße warm. „Außerdem ist meine Frau Schuhverkäuferin. Ich habe richtig warme Stiefel an“, sagt er und rückt die Pyramiden aus echtem sächsischen Sandstein gerade. Auch diese Weihnachtsdekoration wird man an anderen Weihnachtsmarktständen vergeblich suchen. Dazu gibt es in der Bude auf dem Hauptmarkt noch alles rund ums Thema Kerzen und Räuchern. Die Geschenkideen von „Klimm Bamm Borium“ gibt es übrigens auch beim Bautzener Frühling oder bei den Leinentagen im Barockschloss Rammenau. Der Verkäufer verschwindet wieder an seinem Platz im Stand.

Seine Frau hat aber nicht nur für das richtige Schuhwerk gesorgt, sie stand vor einem Jahr auch in einer Wenzelsmarktbude und ermutigte Enrico Both, in der Hütte nebenan als Überbrückung anzuheuern. In München arbeitete er zehn Jahr in einem kleinen mittelständischen Unternehmen und zuletzt als Abteilungsleiter „Galvanik“. Nach seiner Rückkehr in den Osten heuerte er bei einem Bautzener Betrieb an. Nun wechselt er in ein Unternehmen in der Landeshauptstadt. „Nach unserem Entschluss, Bayern zu verlassen, habe ich sofort hier einen Job gefunden – und es gibt auch gut bezahlte Arbeit“, sagt der Familienvater. – Ein paar Weihnachtsmarktbesucher interessieren sich für die räuchernden Elche. „Wir kommen später wieder“, verabschieden sie sich. Enrico Both schaut aus seiner Hütte. „In München hatten wir immer weiße Weihnacht. Aber das Flair hier ist schöner“,sagt er und kümmert sich um den nächsten Kunden. Der räuchernde Elch hat wieder für Aufsehen gesorgt.