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Natürlich Ausgehen

In Zeiten von Corona bleibt einem nicht viel mehr als frische Luft. Doch unsere schöne Umgebung ist allemal eine Frühlingsreise wert.

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Für die Märzenbecher gilt er bislang noch nicht, der Mindestabstand von zwei Metern.
Für die Märzenbecher gilt er bislang noch nicht, der Mindestabstand von zwei Metern. © Hans Braxmeier / pixabay

Von Tom Vörös

Ja, sie ist aus den Fugen, die Ausgehwelt, wie wir sie kennen. Gehustet werden darf jetzt fast nur noch daheim. Aber gänzlich ins Private zurückziehen? Das muss nicht sein. Zumindest auf unsere natürlichen Kulturlandschaften sollte man nicht verzichten. Da wären zum Beispiel die beliebten Märzenbecherwiesen im Polenztal der Sächsischen Schweiz. Dort hält die liebliche Frühlingsknotenblume derzeit ungeniert eine gänzlich ungefährliche Massenveranstaltung ab. Die Wiesen gelten als eines der größten Wildvorkommen dieser Art in Sachsen. Und sicher dürfte es zum Überleben der Blumen beitragen, wenn die Besucher nicht dicht an dicht an die Wiese drängen, sondern in einem Zwei-Meter-Abstand ins Staunen kommen.

Die beliebten Märzenbecherwiesen im Polenztal ist eine von vielen Open Air-Ausgehmöglichkeiten in Zeiten von Corona.
Die beliebten Märzenbecherwiesen im Polenztal ist eine von vielen Open Air-Ausgehmöglichkeiten in Zeiten von Corona. © andreasmetallerreni / pixabay

Mysterium Märzenbecher

Doch warum blühen Märzenbecher eigentlich so früh? Die Frühlingsknotenblume bevorzugt Waldboden und Sonnenlicht. Da es im Wald, wenn die Bäume die Blätter gebildet haben, auf dem Boden recht dunkel ist, muss sie bereits früh aus der Erde kommen, um noch Sonnenstrahlen einfangen zu können. Die lichtintensive Periode wird also effektiv genutzt. Aber: Nicht die Pflanze selbst benötigt die Sonne, sondern die Insekten, die sie bestäuben sollen, und die halten sich überwiegend an sonnigen Plätzen auf. Daher verkümmern viele Märzenbecher im Schatten, da sie keine Kraft in die Blütenbildung mehr stecken, wenn keine Insekten für die Bestäubung da sind.

Kein Geheimtipp: Wer in der Sächsischen Schweiz das Virenpotenzial meiden möchte, sollte sich eher abseits der Touristenpfade bewegen. 

Die Märzenbecherwiesen im Polenztal sind noch bis Ende März/Anfang April eine Reise wert.

Die wichtigsten Infos:

Länge: 1,3 km ab Bockmühle (3,3 km vom Parkplatz Bockmühlenstraße in Cunnersdorf )

Anfahrt: Buslinien 235, 236, 237 und 264 bis Cunnersdorf Haltestelle Landweg oder Bockmühlenstraße, PKW bis Bockmühle

Parkplätze: Parkplatz Ortsausgang Cunnersdorf, gebührenfrei, während der Märzenbecherblüte extra ausgewiesene Parkplätze auf Grünflächen nahe Bockmühle (Einkehrmöglichkeit)

Augusto und Corona: In diesen Zeiten den nächsten Event-Besuch planen? Finden Sie passende Vorschläge für Sommer, Herbst und Winter 2020 unter www.augusto-sachsen.de.