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Raus aus der Garage

Der Dresdner Künstlerbund richtet die 7. Künstlermesse nun erstmals im Hygiene-Museum aus.

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Thorsten Groetschel:
„Krippe“, Öl auf Leinwand.
Thorsten Groetschel: „Krippe“, Öl auf Leinwand. © PR

Von Siiri Klose

Tierarten kennen das: Was vom Aussterben bedroht ist, bekommt noch einmal Aufmerksamkeit. In Großstädten ist der Lebensraum von Garagengemeinschaften bedroht – mit der Folge, dass sie kurz vor ihrem Aussterben von Künstlern als spannendes Objekt geortet werden. Gerade erst ging die „Garagengemeinschaften“-Ausstellung des Bochumer Fotografen Theo Thiesmeier in den Technischen Sammlungen zu Ende. In der Künstlermesse Dresden, die der Künstlerbund Dresden e.V. am Wochenende ausrichtet, zählt auch Thorsten Groetschel zu den Ausstellern, der in seinen Gemälden vorzugsweise die Nebendarsteller des Siedlungsraums fokussiert: Vorort-Fassaden, Stromleitungsmasten, Wäschestangen und immer wieder Garagen.

Auch Conny Köckritz, die ihre Malerei erst kürzlich in der Blauen Fabrik ausstellte, widmet sich diesem bedrohten Phänomen des städtischen Raums – ihre gespachtelte Ölfarbe zeugt von der Freude an den verschieden verwitterten Blaustufen der Garagentüren und an der Geometrie rechteckiger Türen – stets an Kippe zur geometrisch-abstrakten Form.

Der Künstlerbund hatte seine Messe ursprünglich als künstlerische Erweiterung der Room & Style konzipiert, aber die Dresdner Messegesellschaft hatte offensichtlich andere Pläne. Deshalb findet die siebente Auflage im Foyer und in den Sälen des Hygiene-Museums statt.

Künstler-Vita mit Bezug zu Dresden

Eine achtköpfige Jury, u.a. mit Silke Wagler vom Kunstfonds Sachsen und Ramona Eichler vom Dresdner Kulturamt, hat aus 180 Bewerbungen Künstler ausgewählt. „Neben der Qualität achteten wir darauf, dass jeder Künstler einen Bezug zu Dresden hat – sei es, weil er hier wohnt oder an der HfBK studiert hat“, sagt Antje Friedrich beim Künstlerbund Dresden. Eine Ausnahme bildet das Projekt Słubfurt, eine fiktive Kunststadt aus dem Partnerland Polen. Die Sonderausstellung „Zwischen Sonne und Erde – Die Existenz der Pflanzen“ dockt an die „Von Pflanzen und Menschen“-Ausstellung im Hygiene-Museum an.

Die 7. Künstlermesse Dresden ist vom 6. bis 8. März, Freitag 15-22 Uhr, Sonnabend 11-21 Uhr und Sonntag 11-18 Uhr im Deutschen Hygiene-Museum, Lingnerplatz 1, Dresden. Karten gibt es für 7, erm. 5,50 Euro unter Telefon 0351 8015516.