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Vom Wohnzimmer ins Guggenheim

Ein Netz voller Kunst: Um die großen Meisterwerke dieser Welt zu betrachten, muss man nicht einmal mehr vor die Haustür gehen.

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Menschenleer: Auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden drängen die Corona-Krise mit virtuellen Rundgängen für einen Moment in den Hintergrund.
Menschenleer: Auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden drängen die Corona-Krise mit virtuellen Rundgängen für einen Moment in den Hintergrund. © Oliver Killig /SKD

Von Tom Vörös

Das Sofa ist eines der derzeit wichtigsten Möbelstücke im Haus, auch für jene, die sonst am Wochenende gerne durch die hiesige, riesige Museumslandschaft flanieren. Und obwohl das zurzeit nicht möglich ist, ist es doch möglicht, zumindest virtuell und in 360 Grad. Zwar fehlt das lieb gewonnene Knarren des Parketts beim Wechseln der Perspektive und natürlich ist das Raster des Blickwinkels begrenzt. Doch wer es bislang noch nicht getan hat – es kann bei jeder Tages- und Nachtzeit eine Wonne sein, von Striesen, Löbtau oder Reick aus durch die Galerien dieser Welt zu spazieren, bei freiem Eintritt versteht sich.

Zeitpunkt einerlei, zudem eintrittsfrei

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bieten acht verschiedene Panaroma-Rundgänge an, bei denen man in 360-Grad die Ausstellungsräume besichtigen kann. Im Angebot befinden sich zurzeit die Neuen Meister im Albertinum, der Mathematik-Physikalische Salon, das Münzkabinett, das Museum für Sächsische Volkskunst, das Neue Grüne Gewölbe, die Porzellansammlung, der Riesensaal sowie die Türckische Kammer. Und gewöhnt man sich erst einmal an die Maus-Steuerung und wohin man sich für ein museumsähnliches Erlebnis drehen und wenden sollte, dann kann man es erleben, das Gefühl, man könnte ewig vor dem einen oder anderen Kunstwerk stehenbleiben, ohne dass der nächste Besucher drängelt oder das Sicherheitspersonal argwöhnisch blinzelt.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit durchs Albertinum schlendern? Per Computer ist das eine leichte Übung. 
Zu jeder Tages- und Nachtzeit durchs Albertinum schlendern? Per Computer ist das eine leichte Übung.  © David Brandt / SKD

Weltweite Kunstbetrachtungen

Mindestens zehn weitere weltberühmte Museen lassen in Corona-Zeiten im Netz die virtuellen Muskeln spielen. Über Google Arts & Culture’s kann man Touren durch die schönsten Museen der Welt unternehmen:

Im Guggenheim Museum in New York sind Kunstwerke aus der Zeit des Impressionismus, des Postimpressionismus, der Moderne und der Gegenwart von der Couch aus erlebbar. Auch die berühmte Wendeltreppe, die zu den Austellungszügen führt, ist „begehbar“. Das British Museum in London bietet per Google Street View Artefakte, Mumien und Gemälde. Das Musée d’Orsay in Paris besticht mit Werken von Monet, Cézanne oder Gauguin unter einer eindrucksvollen Glaskuppel. Das Berliner Pergamon Museum bietet viele antike Artefakte, darunter das imposante Ischtar-Tor von Babylon. Die amerikanische National Gallery of Art in Washington, D.C., bietet gleich zwei Online-Touren an. In der Ausstellung amerikanischer Mode von 1740 bis 1895 geht man auf Tuchfühlung mit den Kleidern der Kolonial- und Revolutionszeit. Die zweite Tour widmet sich hingegen dem niederländischen Maler Johannes Vermeer, der stilprägend das Zeitalter des Barocks mitbestimmte. Das südkoreanische National Museum of Modern and Contemporary Art in Seoul lockt mit moderner, zeitgenössischer Kunst aus aller Welt. Im virtuellen Van Gogh Museum Amsterdam warten 200 Gemälde und 500 Zeichnungen in Gedenken an Vincent Van Gogh. Ebenso in Amsterdam ist das Rijksmuseum digital mit niederländischer Malerkunst von Vermeer und Rembrandt vertreten. Das J. Paul Getty Museum in Los Angeles bietet eine riesige Sammlung von Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Manuskripten und Fotografien. Und die Uffizi Gallerie in Florenz widmet sich ganz der einflussreichen italienischen Familien-Dynastie der Medicis, deren Kunstsammlung man nun mit wenigen Klicks vor Augen haben kann.

Virtuelle Museumstouren

Neben dem Angebot der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind über Google Arts & Culture’s einige der bedeutendsten Museen der Welt per Computer „begehbar“.