Merken

Meister der Zwischenjahreszeiten

André Uhlig verleiht Landschaften mit der richtigen Drucktechnik die richtige Stimmung.

 2 Min.
Teilen
Folgen
André Uhlig: Vogelschlag ins Ungewisse, Sandreservage, 32x46,5, 2019.
André Uhlig: Vogelschlag ins Ungewisse, Sandreservage, 32x46,5, 2019. © Repro art+form

Von Siiri Klose

„Zwischen den Welten“ ist der Titel von André Uhligs Ausstellung, und ein „Dazwischen“ macht tatsächlich seine Arbeiten aus. Angesiedelt zwischen Druckgrafik und kolorierten Zeichnungen, mit der ganzen Palette abgemischter Zwischentöne und vor allem: Mit einem feinen Gespür für diese Zeit zwischen Winter und Frühling (die allerdings inzwischen den ganzen Winter ausmacht).

Frühlings- und Herbstahnungen in der Farbigkeit

Selten weißt bei Uhlig ein Schnee die Landschaft, und trotzdem ist unzweifelhaft Winter zwischen den Weiden „An der Elbaue“ – später Winter. Die gelbgrünbraunen Früh-Frühlingsfarben sind schon da. Eine Herbstahnung gibt Uhlig seinen letzten Augustabenden mit. Die „Blauen Stunden“ hat er rund um Batzdorf eingefangen, in denen die Dämmerung bereits erste satte Herbstfarben leuchten lässt. Doch neben den Farben wählt André Uhlig sehr genau die richtige Drucktechnik für die richtige Stimmung: Kaltnadelradierungen, die die Linien so spröde wirken lassen wie die Halme von windgekämmten Gras nun einmal sind. Sandreservagen, deren Unschärfen Raum lassen für eigene Erinnerungen.

André Uhlig: Blaue Stunde in Batzdorf 3, Acryl/Kohle auf Leinwand, 30 x 40, 2019.
André Uhlig: Blaue Stunde in Batzdorf 3, Acryl/Kohle auf Leinwand, 30 x 40, 2019. © Repro art+form

Dieses Spiel mit den Techniken – Aquatinta, Radierung, Reservage oder gezeichnet mit Kohle, Tusche, Acryl – zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Stimmung. Von den vertrauten Orten zwischen Batzdorf und Böhmen kann er dabei Zeitlos-Neues erzählen.

Die Ausstellung "Zwischen den Welten. Malerei und Grafik von André Uhlig" läuft bis zum 19. März, Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-18 Uhr in der Galerie art + form, Bautzner Str. 11, Dresden. Der Eintritt ist frei.