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Landschaft mit Hindernissen

Frank Lippolds "heimliche Perspektive" zeigt die Geometrie in den Dingen - zu sehen in der Städtischen Galerie Dresden.

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Frank Lippold: „Steinzeit Teil 1+2“.
Frank Lippold: „Steinzeit Teil 1+2“. © Herbert Boswank / PR

Von Siiri Klose

Als Frank Lippold vor 15 Jahren im Leonhardi-Museum ausstellte, war er gerade ins Schloss Scharfenberg eingezogen. Der einstige Treffpunkt der Dresdner Romantiker inspirierte offensichtlich auch ihn zu Landschaftsbildern – allerdings brach er im wahrsten Sinne des Wortes mit den Sehgewohnheiten: Nach der Technik des Holzschnitts schnitzte er sorgfältig jedes Blatt eines Baumes in geschwärzte Platten.

Von komplexe Architekturen zu abstrahierten Schraffuren

Doch schon beim Himmel brach Lippold stellenweise einfach ab, ließ die Schwärze stehen, entwickelte scheinbar aus dem Nichts Linien und Parallelverschiebungen. Der Helldunkel-Kontrast, der zwangsläufig in dieser Technik entsteht, stellt die Szenarien entweder in einen gnadenlosen Sommertag oder strahlt sie wie eine unheimliche Film-kulisse an. Doch auch wenn Brüche viel Raum in seinem Themenspektrum einnehmen, gilt Frank Lippolds künstlerische Herangehensweise immer als folgerichtig.

In der Städtischen Galerie Dresden ist nun seine Entwicklung abzulesen: Aus den Landschaften mit eigenartigen Fremdkörpern entstehen komplexe Architekturen, die er im nächsten Schritt zu Flächen und Linien abstrahiert. Aus kleinen Farbinseln, die hin und wieder im Schwarz-Hellbraun der Platten auftauchen, werden schließlich ganzformatige Schraffuren. In seinen neuesten Werken schließlich ist gar kein Schwarz mehr enthalten. Wie die Zoom-Aufnahmen der vorherigen Arbeiten stehen hier abstrakte Schraffuren, streng angeordnet, für sich.

Die Ausstellung "Frank Lippold. Die heimliche Perspektive" läuft bis zum 10. Mai, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr und Freitag 10 bis 19 Uhr in der Städtischen Galerie Dresden, Wilsdruffer Str. 2. Der Workshop "Kunstimpuls" findet dort am 4. März um 15 Uhr statt. (Anmeldung bis 2. März per E-Mail: [email protected]). 

Karten gibt es für 5, ermäßigt 4 Euro. Der Workshop kostet 5 Euro.