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Schroff und lieblich

Heribert Fischer-Geisings Sicht auf das Erzgebirge wird bis März auf Schloss Lauenstein bei Altenberg gezeigt.

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Das Feuerwehrhaus, um 1940, Öl auf Hartfaser, 37,5 x 64 cm.
Das Feuerwehrhaus, um 1940, Öl auf Hartfaser, 37,5 x 64 cm. © Heribert Fischer-Geising Stiftung

Von Siiri Klose

Das Erzgebirge spielt die Hauptrolle in der Vorweihnachtszeit. Wer gleich beide Komponenten in ein Wochenende packen möchte, ohne im von Touristen überfüllten Ort Seiffen zu landen, ist mit einem Ausflug nach Lauenstein gut beraten. Die Müglitztalbahn fährt dieses kleinste Städtchen Sachsens regelmäßig an. Vom Bahnhof bis zum märchenhaft-burgartigen Schloss sind es gerade mal circa 500 Meter: Dort ist gerade dem Maler Heribert Fischer-Geising (1896-1984) eine Sonderausstellung zu „Landschaften des Erzgebirges“ gewidmet. Fischer-Geisings Familie stammte aus dem Osterzgebirge, er selbst lebte bis 1961 in Geising. Die klimatisch schroffe, jedoch landschaftlich liebliche Gegend zwischen Altenberg und Fürstenau ist es auch, die auf den Holzschnitten und Gemälden immer wieder Porträt steht: Fischer-Geising nutzte kräftige Farben, klar definierte Pinselstriche und fest umrissene Formen für seine Gemälde. Sie verweisen auf sein Studium an der Dresdner Kunsthochschule, erst bei Oskar Zwintzscher, dann bei Robert Sterl, dessen tolerante Lehrmethoden später auch Otto Griebel lobte.

Frühling am Kellerberg, um 1950, Öl auf Hartfaser, 50 x 68 cm.
Frühling am Kellerberg, um 1950, Öl auf Hartfaser, 50 x 68 cm. © Heribert Fischer-Geising Stiftung

Mit Weihnachtsmarkt am dritten Advent

Die Bitterkeit, die in der Dresdner Variante der Neuen Sachlichkeit wohnt, machte sich Heribert Fischer-Geising nicht zueigen, im Gegenteil: Er war gewillt, in jeder Landschaft das Reizvolle, Harmonische zu sehen. Am dritten Advent lässt sich diese Sichtweise übrigens ideal erst mit dem Besuch der zweiten Sonderausstellung „Erzgebirgische Weihnachtsberge“ im Schloss und dann mit dem Lauensteiner Mini-Weihnachtsmarkt auf dem steilen Marktplatz verbinden.

Panorama II, Holzschnitt aufSeidenpapier, 1931, 7,5 x 24,8 cm.
Panorama II, Holzschnitt aufSeidenpapier, 1931, 7,5 x 24,8 cm. © Heribert Fischer-Geising Stiftung

Die Ausstellung "Landschaft des Erzgebirges – Malerei und Grafik von Heribert Fischer-Geising" läuft bis zum 1. März 2020, Di-So, Fei 10-16.30 Uhr auf Schloss Lauenstein, in Lauenstein bei Altenberg. Karten gibt es für 4, ermäßigt 3 Euro. Familien zahlen 9 Euro.