In 110 Staaten exportieren sächsische Firmen regelmäßig Dienstleistungen und Waren. Einige Güter sind speziell, und die Empfängerregionen auch – eine Auswahl.
Von den 20,6 Milliarden Euro, die sächsische Firmen im ersten Halbjahr 2017 im Ausland umgesetzt haben, kamen rund 2,8 Milliarden aus China. Das Reich der Mitte ist der wichtigste Exportpartner des Freistaates, gefolgt von den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Polen. Auf Platz sechs landet die Tschechische Republik.
Die größten Zuwächse gab es bei Ausfuhren nach Kanada (plus 30 Prozent), Großbritannien und Spanien (jeweils plus 29 Prozent). Der Handel mit der Russischen Förderation ist dagegen nach dem Embargo spürbar zurückgegangen, vor allem zum Ärger vieler Maschinenbauer und Nahrungsmittellieferanten. Einst neuntwichtigster Handelspartner, landet die Region jetzt nur auf Platz 17. Einen Überblick finden Sie in unserer Bildergalerie.
Aus Sachsen in die weite Welt
Hüllen für DropsFirma: Theegarten Pactec GmbHProdukte:VerpackungsmaschinenExportanteil: 90 ProzentDie Dresdner Firma ist Weltmarktführer für Verpackungsmaschinen für Süßigkeiten. Die Theegarten-Maschinen stehen in mehr als hundert Ländern. Sie werden je nach Wunsch bestückt, „fast in Manufakturfertigung“, heißt es. Kunden sind unter anderem Halloren, Ferrero und Nestlé.
Vase für StaatschefFirma: Porzellan Manufaktur Dresden GmbHProdukte:Zier- und LuxusporzellanExportanteil: 70 ProzentDas Unternehmen mit seinen zwölf Beschäftigten liefert seine Vasen und Figuren in die ganze Welt. Zum 75. Jubiläum des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew hat die Manufaktur eine Vase gefertigt und gleich in doppelter Ausführung geliefert.
Kaviar für RusslandFirma: Wermsdorfer Fisch GmbHProdukte:Frisch- und Räucherfisch, Marinaden, Kaviar vom StörExportanteil: 20 ProzentZwischen ein und zwei Tonnen Kaviar produziert das Unternehmen aus Espenhain südlich von Leipzig jedes Jahr. Geschlachtet werden die Störweibchen erst nach Bestellung, damit das schwarze Gold so frisch wie möglich die Käufer erreicht. Die leben vor allem in Russland. Doch seit dem Handelsboykott gehen immer mehr Blechdosen in den arabischen Raum. Ein Kilo kostet übrigens 1000 Euro.
Kitt für SchienenFirma: Goldschmidt Thermit GmbHProdukte:VerbindungsschweißenExportanteil: mehr als 80 ProzentDie Leipziger Firmengruppe ist ein echter „Hidden Champion“ – und in ihrer Nische Weltmarktführer. Ihr Gründer erfand ein Schweißverfahren, das Schienenstücke lückenlos zu Strängen verbindet. Es ist gefragt von Ohorn bis Osaka – zumal der Konzern auch Instandhaltung anbietet.
Leichtes für die LuftFirma: East-4D Carbon Technology GmbHProdukte:Carbon-BauteileExportanteil: 35 bis 40 ProzentDie Dresdner Spezialisten entwickeln aus Carbon-Faserverbundmaterial hochstabile Leichtbauteile, vor allem für die Luftfahrt. Dazu zählen Tanks, Streben und Kegel auf der Triebwerksspitze. Sie sind an Bord u. a.bei Airbus, Boeing und Gulfstream.
Tasten für die WeltFirma: Gett Gerätetechnik GmbHProdukte:Wasserdichte Tastaturen und ComputermäuseExportanteil: 27 ProzentSchönheitskliniken, Dentalpraxen, Banken oder Nobelhotels gehören zu den Kunden der Gett Gerätetechnik GmbH. Sie setzen die wasserdichten Tastaturen und Computermäuse aus hygienischen, aber auch aus ästhetischen Gründen ein.
Vlies für AmerikaFirma:Norafin Industries GmbHProdukte:VliesstoffeExportanteil: 70 ProzentEine Spezialität der Firma aus dem erzgebirgischen Mildenberg sind feuerfeste Materialien. Die Vliesstoffe von Norafin finden sich in Feuerwehr-Uniformen, aber auch in Flugzeug- und Kinositzen oder Schutzwesten. Das Unternehmen baut derzeit in den USA ein eigenes Werk auf.
Säfte für ChinaFirma:Lausitzer Früchteverarbeitung GmbHProdukte:Säfte, Fruchtzubereitun- gen, NahrungsmittelzusatzstoffeExportanteil: 15 ProzentSeit zwei Jahren liefert das Unternehmen nach China. Babyfood ist besonders gefragt im Reich der Mitte. Die Gebindevielfalt macht es dem Unternehmen leicht, die Überseecontainer mit mehreren Produkten zu füllen.