Döbeln
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Auterwitzer LebensArt muss ausziehen

Dafür bleibt nur zwei Wochen Zeit. Das vom Verein genutzte Grundstück ist zwangsversteigert worden.

Von Frank Korn
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So sah Hauptgebäude des ehemaligen Ökohofes früher aus. Inzwischen hat sich einiges geändert.
So sah Hauptgebäude des ehemaligen Ökohofes früher aus. Inzwischen hat sich einiges geändert. © Archivfoto: Dietmar Thomas

Ostrau. Der Vierseithof in Auterwitz hat eine bewegte Geschichte. Jetzt wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, denn das Grundstück ist am Donnerstag zwangsversteigert worden.

Der Verkehrswert wurde auf 120 000 Euro festgesetzt, doch mussten der oder die Käufer letztendlich eine geringere Summe bezahlen. Nach Informationen, die unserer Zeitung vorliegen, liegt der Preis zwischen dem Mindestgebot von 60 000 Euro und dem Verkehrswert. Ältestes Gebäude ist das Torhaus, das etwa 1820 erbaut wurde. 1896 folgten das Hauptgebäude und die Kulturscheune, 1908 das Seitengebäude.

Von der Versteigerung betroffen ist der Förderverein der Stiftung Auterwitzer Lebensart. Carlo Ziegeler, Vorstandsmitglied des Vereins, hatte das als Mattheshof bekannte Grundstück im Jahr 2012 für seine Agentur „LebensArt“ ersteigert. Vorheriger Besitzer war der Verein Umweltzentrum Ökohof Auterwitz. Dieser hatte im September 2011 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Unter dem Namen „Auterwitzer LebensArt“ waren auf dem Mattheshof vielfältige Angebote unterbreitet worden. Diese reichten von Bühnentheater, Kulturkneipe und Ausstellungen bis hin zu Feriencamps für Kinder. Der Förderverein der Stiftung Auterwitzer Lebensart ist 2018 gegründet worden. Lebens- und Wohnraum für Menschen mit Behinderung zu schaffen, und ihnen so ein selbstständiges Handeln und Arbeiten in der Gesellschaft zu ermöglichen, ist das Ziel des Vereins. 

Menschen mit Behinderung, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind, sollten sich ein eigenes Einkommen erwirtschaften können. Eine Kooperation gab es seit zwei Jahren mit der Regenbogenschule in Döbeln. Die Kinder und Jugendlichen nutzten im Mattheshof ein grünes Klassenzimmer.

Doch mit der Zwangsversteigerung wird alles anders. „Wir haben die Auflage, innerhalb von zwei Wochen auszuziehen“, sagte Carlo Ziegeler auf Nachfrage. Warum es überhaupt zu diesem Schritt gekommen ist, darüber will er öffentlich nicht sprechen. Wie es weitergehe, könne er nicht abschätzen, so Carlo Ziegeler. „Der Förderverein wird aber weiter aktiv bleiben. Wir haben die Unterstützung von einigen Geschäftsleuten“, sagte Ziegeler.