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Autokontrolle verrät Cannabiszüchter

179 Pflanzen, weitere Setzlinge und die für die Gärtnerei mit Cannabis notwendige Ausrüstung findet die Polizei in der Wohnung eines Dresdners. Zuvor wird er wegen eines defekten Rücklichts an seinem Auto überprüft.

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© dpa

Fabian Schröder

Dresden. Das Tageslicht ist schon der Dunkelheit gewichen, als ein 32-Jähriger am Samstag mit seinem Mercedes Vito auf der Glashütter Straße an einem Streifenwagen vorbeifuhr. Ein Rücklicht des Kleinbusses verweigerte seinen Dienst und leuchtete nicht.

Um den Fahrer auf den Sicherheitsmangel aufmerksam zu machen, beschlossen die Polizisten, den Mercedes anzuhalten. Eine Verkettung von Zufällen, die letztlich zur Überführung eines mutmaßlichen Cannabiszüchters führte, nahm ihren Lauf.

Aus dem Wagen quoll den Polizisten Alkoholdunst entgegen. Noch vor Ort baten die Beamten den Fahrer daher um eine Atemalkoholprobe. Ergebnis: 0,74 Promille. Damit schrammte der Kontrollierte am Maximalwert von 0,5 Promille vorbei und durfte nicht weiterfahren. Weil der 32-Jährige außerdem seinen Führerschein und die Zulassungspapiere zu Hause vergessen hatte, boten die Polizisten dem Mann an, ihn bis zu seiner Wohnung zu begleiten - und dort die Dokumente zu prüfen.

An der Wohnung in Striesen angekommen, zog den Beamten erneut ein verdächtiger Geruch um die Nasen. Diesmal lag allerdings der Duft von Cannabis in der Luft. Außerdem fiel den Polizisten nun auch ein verdächtiges Verhalten bei dem 32-Jährigen auf. Sie vermuteten, der Mann stehe möglicherweise nicht nur unter Alkoholeinfluss, sondern auch unter Drogen. Sicherheitshalber ordneten die Beamten nun eine Blutentnahme an - und ließen die Wohnung durchsuchen.

Beim Rundgang durch die Räume entdeckte die Polizei schnell die Quelle des Cannabisgeruchs: 179 Pflanzen, die teilweise bis zu 70 Zentimeter hoch waren, und 347 Setzlinge sprießten in der Wohnung. Außerdem fanden die Beamten die für die Gärtnerei mit Cannabis notwendige Ausrüstung vor. Neben einer Lüftung waren auch starke UV-Lampen installiert.

Gegen den 32-Jährigen wird nun wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Zudem muss er sich wegen Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss verantworten. Das mögliche Ordnungsgeld für die defekte Rückleuchte dürfte für den mutmaßlichen Cannabiszüchter nun das geringste Übel darstellen.

Dresdner Polizeibericht vom 5. Mai

Rechte Parolen in Straßenbahn - zwei Männer festgenommen

Zeit: 03.05.2014, 23.30 Uhr
Ort: Dresden-Friedrichstadt

Zwei Männer sind am Samstagabend nach dem Brüllen rechter Parolen von der Polizei festgenommen worden. Die 18 und 43 Jahre alten Männer waren in der Straßenbahnlinie 6 Richtung Prohlis unterwegs. Als die Bahn auf der Löbtauer Straße fuhr, begannen sie zu grölen. Zudem zeigten beide den Hitlergruß. Fahrgäste fühlten sich durch das Verhalten belästigt und riefen die Polizei. Am Schlesichen Platz stoppten Beamte die Bahn und stellten die Männer fest. Da beide alkoholisiert waren, wurde eine Blutentnahmen angeordnet.

Unterdessen hat die Kriminalpolizei die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Die beiden Männer müssen sich wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.

Wohnungseinbrecher flüchtete

Zeit: 05.05.2014, 00.15 Uhr
Ort: Dresden-Gorbitz

In der Nacht zum Montag hebelte ein Unbekannter die Tür zu einer Wohnung an der Hainbuchenstraße auf, begab sich in die Räume und machte sich am Fernseher zu schaffen. Dadurch weckte er allerdings den in der Einraumwohnung schlafenden Mieter. Der ertappte Eindringling flüchtete daraufhin ohne Beute. Angaben zur Höhe des Sachschadens liegen noch nicht vor.

Motorrad gestohlen

Zeit: 30.04.2014, 06.30 Uhr bis 04.05.2014, 19.00 Uhr
Ort: Dresden-Leipziger Vorstadt

Unbekannte haben von der Conradstraße eine schwarze Honda NC 700 gestohlen. Der Zeitwert des ein Jahr alten Motorrads wurde auf rund 4.500 Euro beziffert.

Verkehrsunfallgeschehen

Die Polizei registrierte am 4. Mai 2014 im Stadtgebiet Dresden insgesamt 16 Verkehrsunfälle mit vier verletzten Personen.

Unfall auf Augustusbrücke - Zeugenaufruf

Zeit: 03.05.2014, 17.05 Uhr
Ort: Dresden-Innere Altstadt

Die Polizei sucht Zeugen zu einem Verkehrsunfall, bei dem am Samstagnachmittag auf der Augustusbrücke eine 76-Jährige schwer verletzt wurde. Die 76-Jährige war in Begleitung einer 50-Jährigen mit einer Straßenbahn der Linie 8 unterwegs, die in Richtung Postplatz fuhr. An der Haltestelle Neustädter Markt (auf der Augustusbrücke) wollten beide die Bahn verlassen. Dabei stürzte die 76-Jährige und erlitt schwere Verletzungen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Zur Rekonstruktion des genauen Ablaufes bittet die Polizei um Zeugenhinweise und mögliche Angaben zum Ablauf des Fahrgastwechsels an der Haltestelle. Hinweise nimmt die Polizei Dresden telefonisch unter (0351) 483 22 33 entgegen.

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