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Bad Muskau fehlen Einkaufsmöglichkeiten

Ferien im eigenen Land sind im Trend. Doch für Selbstverpfleger, wie Urlauber mit Wohnmobilen, sind die Bedingungen in der Stadt noch nicht optimal.

Von Sabine Larbig
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Der Wohnmobil-Stellplatz in Bad Muskau ist gut genutzt, Tendenz steigend. Doch mehr Touristen bedeutet auch, dass es mehr zentrumsnahe Einkaufsmöglichkeiten geben muss.
Der Wohnmobil-Stellplatz in Bad Muskau ist gut genutzt, Tendenz steigend. Doch mehr Touristen bedeutet auch, dass es mehr zentrumsnahe Einkaufsmöglichkeiten geben muss. © Sabine Larbig

Bad Muskau. Die Stadt ist wieder voll Touristen. Zum Glück. Nach dem Corona-Lockdown brauchen Schloss mit Ausstellungen und Gärtnerei, Museen und Ausflugsziele der Region, Geschäfte, Hotels, Gaststätten, Vermieter von Zimmern, Ferienwohnungen und Stellplätzen für Wohnmobile die Besucher dringender denn je.

„Unser Wohnmobil-Stellplatz ist derzeit fast immer zu 90 Prozent ausgelastet. Es gab sogar Tage, da mussten wir schließen und Touristen zum Parkplatz am Eiland schicken“, weiß Erik Schobner. Als Mitarbeiter der Tourist-Info in Bad Muskau ist er zuständig für den Wohnmobil-Stellplatz am Technologie- und Gründerzentrum, dessen Betreibung die Stadt von der Entwicklungsgesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien übernahm, nachdem der einstige Platzbetreiber verstorben war.

Boom auf dem Wohnmobil-Stellplatz

In diesem Jahr boomt der Platz mehr denn je. Vor allem, weil immer mehr Menschen ihren Urlaub im eigenen Land verbringen. „Blieben die Caravan-Touristen im Vorjahr noch zwei Nächte, so sind es jetzt drei“, weiß Erik Schobner, der Gäste nicht nur mit Brötchen und anderen Serviceangeboten verwöhnt. Er erklärt ihnen auch, was sie wo ansehen und erleben können. Tipps wie Kromlauer Park, Oder-Neiße-Radweg, Abstecher in den polnischen Teil des Geoparks Muskauer Faltenbogen oder Städtetouren gehören ebenso zu seinen Empfehlungen wie Badeausflüge an den Bärwalder See oder Paddeln auf der Neiße.

„Es ist toll, dass die Touristen wieder da sind, Gaststätten, Hotels, Pensionen und unser Platz hoch frequentiert sind. Aber ich erhalte von unseren Besuchern auch ständig Nachfragen nach nahen Einkaufsmöglichkeiten“, sagt Schobner.

Discounter zu weit weg

Einkaufen können Touristen in Bad Muskau in kleinen Geschäften am Markt ebenso wie in Discount-Märkten. Doch Letztere sind für Radfahrer oder Fußgänger oft zu weit entfernt. Auch vom Wohnmobil-Platz. Die Stadt unterstützt deshalb, und wegen der vielen Anwohner, seit Jahren die Bemühungen des Verwalters, die Immobilie in der Görlitzer Straße am Grenzübergang wieder mit einem Einkaufsmarkt zu beleben. Vor Jahren waren hier Schlecker und Netto. Zuletzt ein Schnäppchenmarkt, eine Bäcker- und Fleischerfiliale. Inzwischen sind alle geschlossen. Doch es gibt immer mal wieder Interessenten. Zuletzt war es eine namhafte Handelskette, die Interesse an der Leerstandsflächen hatte. „Leider hat sie dem Verwalter letztlich überraschend eine Absage erteilt. Begründet wurde es mit zu geringer Resonanz und zu geringen Umsatzzahlen, so dass der Standort nicht lukrativ für das Unternehmen sei“, informierte Bürgermeister Torsten Krahl im Juni in der Stadtratssitzung.

Für Erik Schobner, viele Einwohner und die Stadtverwaltung von Bad Muskau sind die Aussagen nicht nachvollziehbar. Gerade vor dem Hintergrund steigender Touristenzahlen. Denn wenn in wenigen Jahren alle Projekte im Fürst-Pückler-Park umgesetzt sind, rechnet allein die Stiftung mit jährlich einer halben Million Touristen – doppelt so viele als bislang.. „Wir als Stadt versuchen deshalb unser Bestes und unterstützen den Verwalter weiter, um den Einkaufsmarkt an der Grenze zu beleben“, so Bürgermeister Krahl. Noch hofft er, wie viele andere Beteiligte und Bürger, auf Erfolg. Dies gilt auch für den Wohnmobil-Stellplatz, der eine moderne Ver- und Entsorgungsanlage, Strom und Internet bräuchte.

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