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Senioren wollen Einkaufsmarkt und Sicherheit

In Bad Muskau ist es Tradition, dass der Stadtchef zweimal im Jahr mit Senioren spricht. Nun wurde ein wegen Corona gestrichener Treff nachgeholt.

Von Sabine Larbig
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Kürzlich besuchte Bürgermeister Thomas Krahl den Seniorentreff am Park in Bad Muskau und beantwortete dabei viele Fragen der SeniorInnen.
Kürzlich besuchte Bürgermeister Thomas Krahl den Seniorentreff am Park in Bad Muskau und beantwortete dabei viele Fragen der SeniorInnen. © Sabine Larbig

Bad Muskau. Die etwa 15 Seniorinnen freuten sich über den Besuch vom Bürgermeister. Und sie hatten viele Fragen an ihn. „Was wird eigentlich mit dem Haus gegenüber oder der Villa in der Köbelner Straße 76?“, wollte eine Bad Muskauerin wissen. Laut Thomas Krahl stehen beide Gebäude unter Denkmalschutz, weshalb ihre Sanierung sehr teuer sei. Während das Objekt gegenüber dem Seniorentreff am Markt in Privatbesitz ist, sei das in der Köbelner Straße städtisch. „Es zu sanieren und zu beleben, ist ohne Geld aber sehr schwierig“, bekannte der Stadtchef.

Mehrfach von den Seniorinnen kritisiert wurde die Einkaufssituation rund um Postplatz, Grenzübergang und Schmelzstraße. „Es fehlt ein für uns Ältere erreichbares Geschäft, da wir alle nicht Auto fahren und die meisten keine Familie in der Nähe haben“, so der Tenor. Auch hier, sagte Krahl, bemühe sich die Stadt intensiv um einen Lebensmittelmarkt im alten Netto. „Wir suchen händeringend. Aber für Discounter sind die Flächen zu klein, die Einwohner zu wenig oder schon zu viele Anbieter in der Stadt.“ Man habe das Objekt daher Genossenschaften und Vereinen zur Bewirtschaftung inklusive „Tante Emma-Laden“ angeboten. Selbst, wenn der Laden nur tage- oder stundenweise über Ehrenamt offen sei. Bislang, beteuerte Krahl, sei auch das erfolglos geblieben. Ebenso die Suche nach selbstständigen Betreibern.

Kein Bürgerbus, kein Fahrdienst

„Selbst unser Ziel, einen Bürgerbus oder Fahrdienst für Einkaufsfahrten in Bad Muskau auf Ehrenamt-Basis zu errichten, funktioniert wegen des Wettbewerbs mit gewerblichen Anbietern wie Taxi-Unternehmen nicht. Alles ist unheimlich kompliziert.“ Andererseits hätte Corona gezeigt, dass Einkaufsangebote von DRK, Lebenshilfe oder dem Netzwerk Lausitz kaum von Bürgern genutzt worden sein.In den Fokus rückten die Senioren ebenfalls erneut den städtischen Verkehr. „Ich wohne in der Schmelzstraße. Hier rasen Radfahrer auf dem schmalen Gehweg und entgegen der Fahrtrichtung, so dass ich mit dem Rollator fast umgefahren werde“, beschwerte sich eine 92-Jährige. Auch dieses Problem, so der Stadtchef, sei bekannt. Doch in der Schmelzstraße dürfe entgegen Fahrtrichtung und auf dem Gehweg Rad gefahren werden, da sie als Spielstraße ein verkehrsberuhigter Bereich sei. Die Wege verbreitern oder absperren gehe dagegen nicht. „Ich kann nur appellieren, gut aufzupassen“, erklärte der Bürgermeister zu diesem Thema.

Wissen wollten die Seniorinnen ebenfalls, wann das Parkhaus in Bad Muskau endlich gebaut werde. Denn weniger in der Stadt fahrende und überall parkende Autos stellen auch und gerade für die zu Fuß gehenden Senioren mit und ohne Rollatoren mehr Sicherheit dar. „Aktuell sind wir mit dem Bund im Gespräch wegen der Fördermittel. Wir wollen erreichen, dass unser Eigenanteil nur zehn statt 30 Prozent beträgt“, so Thomas Krahl. Fest stehe jedoch, weil sich das Bauvorhaben wegen Corona um fast ein Jahr verschoben habe, dass frühestens 2022 Baustart sein werde. „Und es wird ein offenes Parkhaus, ohne technisch anfällige, in den Bewirtschaftungskosten teure Schranken. Und das Parkhaus erhält öffentliche Toiletten.“

Hoffnung am Parkhaus

Eventuell könne im oder am Parkhaus auch die Möglichkeit für eine „kleine, aber feine Einkaufsmöglichkeit“ geschaffen werden. Selbst Wohnmobil-Touristen, deren Zahl stetig steige, würden dies im Bereich Grenze fordern, begründete Krahl.

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